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Sonntag, 20. September 2009

Wie alles begann - Teil 2

Taizé - September 2009. Ankunft nach ca. 10 Stunden Autofahrt um ungefähr 18 Uhr. Natürlich reisten wir nicht mit irgendeiner Gruppe. Wir hatten schlichtweg keine Ahnung wann, wer, wie von Burghausen nach Taizé fahren würde und das noch dazu am Ende der bayerischen Ferien. Ab zur Anmeldung: "...Baut erst mal euer Zelt auf, ist noch genug Zeit bis zum Essen...".

Essensschlangen in Taizé
Gesagt, getan. Was uns überhaupt nicht klar war, wer in Taizé auch nur 15 Minuten zu spät zum Essen kommt kann unter Umständen leer ausgehen. Und genau das passierte uns. Wir kamen pünktlich als die letzte Schlange zu machte. Auf die Frage wo wir noch etwas zu Essen bekommen, kam ein wager Fingerzeig Richtung "Darwinistische Essensausgabe" aber auch dort gab es nichts mehr. Wahrscheinlich sah man uns den Hunger an und so zauberten die Jugendlichen irgendwoher noch zwei Dosen Tunfischsalat, einen Apfel und Zitronentee. So ausgerüstet starteten wir zu den Bänken richtung Zelt als uns ein fröhlicher Mensch entgegen kam und rief: "Hello! It's nice that you are here!"

Wer zum... Nein, wir kannten ihn nicht. Benjamin aus USA war selber an diesem Tag angereist und freute sich einfach. Dieses Verhalten war an sich schon etwas eigenartig. Nachdem wir von unserer Geschichte mit dem Essen erzählt hatten, fand sich schon einmal ein Keks mehr auf unserem Tablet. Als wir saßen gesellten sich noch ein paar Französinnen zu uns und überließen uns auch noch das ein oder andere. Alle wurden satt, vorallem wir. Und alle waren so freundlich.

Altar und Kreuz
Theoretisch könnte man alleine mit den Taizegeschichten einen ganzen Blog füllen, aber dieser Einstieg sollte sympthomatisch für den gesamten Aufenthalt sein. Drei Mahlzeiten, drei Gebete, ein Zelt und viele hundert junge Menschen, die eines gemeinsam haben - Die Suche nach Gott. Mit ein paar von diesen Menschen haben wir glücklicherweise bis heute Kontakt. Und diese Menschen haben alle einen kleinen oder großen (Kathie) Anteil zu unserer Veränderung beigetragen.

Was mit einem in Taizé passiert, lässt sich nur schwer beschreiben. Am ehesten noch so: Wenn man wirklich will, hat man die Chance auf ein Date mit Gott. Bei mir war es am Mittwoch in der Stille soweit. Das Gefühl so geliebt zu werden wie man ist. Das Gefühl etwas gefunden zu haben, von dem man gar nicht wusste wie sehr man es vermisste.

Und deshalb suchten wir zurück in Bayern nach einem Weg weiter. Irgendwo mussten die vielen Menschen doch wohnen, die wie wir in Taizé waren und eine Sehnsucht in sich trugen.

Einmal sind wir bis 2013 nach Taizé zurückgekehrt und zwei Mal zu den europäischen Jugendtreffen nach Polen (2009/2010) und Berlin (2011/2012).

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