Der Monat Juli ist hier der Monat der Feste und Ausstellungen. Und beinahe hätten wir es nicht zu einer Ausstellung quasi direkt ums Eck geschafft – der Expo Agro (dt. Landwirtschaftsausstellung). Die wurde uns schon im Vorfeld von vielen Freunden und Bekannten empfohlen und nachdem wir ein paar Nächte kaum ein Auge zumachen konnten, weil die Musik bis zu unserem Apartment rüberdröhnte, haben wir uns den Lärmmacher mal vor Ort angesehen.
Also dachten wir uns, gehen wir doch einfach in der Mittagspause Mal über das Gelände, holen uns was zu Essen und gut ist es. „Wird schon nicht größer als das Rosenheimer Herbstfest sein“, dachte ich mir noch. Also gesagt getan. Mittag in der gößten Hitze raus aufs Gelände... Ups, ist ja doch größer als gedacht, vorallem Weitläufiger. In einem Dreieck von ca. 300 x 500 x 250 m sind alle möglichen Stände platziert. OK, erst Mal Mittagessen, dann sehen wir weiter.
Gleich vom Eingang weg reihte sich ein Restaurant an das andere. Irgendwann entschieden wir uns für einen Laden, bei dem es Ziege vom Spieß gab (sehr lecker). Leider dauerte es hier sehr lange, weshalb wir beschlossen unseren Besuch am Abend fortzusetzen.
Als Fremdenführer holten wir uns spontan Diakon João dazu. Dieser führte uns vorbei an den Restaurants und Fressbuden, die meistens Fleischspieße, Hotdogs, Zuckerwatte oder Popcorn verkauften zu einem mittelgroßen Rummel (Fahrgeschäfte zur Belustigung der Bevölkerung). Neben einem Mini-Riesenrad fanden sich dort auch die üblichen Verdächtigen wie Wilde Maus, Topspin usw. wieder, nur halt mit portugiesischen Namen.
Weiter ging es durch ein Ausstellungsgelände, auf dem sich die regionalen Geschäfte und Firmen sowie die Stadtverwaltung (Wahlen stehen demnächst an) präsentierten. Das ganze erinnerte ein bischen an die SOM (Südostbayern-Messe) Nur nicht ganz so beengt und unter freiem Himmel. Ach ja, und dass neben Möbeln und Haushaltsgeräten auch mal Motorräder oder ein Traktor mit Riesen-Mähwerk ausgestellt ist.
Wars dass? Weit gefehlt. Vor einer Fläche ca. 1,5 Mal so groß wie ein Fußballplatz fanden wir die Lärmquelle – die Bühne. Auf dieser traten jeden Tag mehrere Bands auf und wenn dort schluß war, gabs noch hinter der Bühne ein Zelt mit einer Disko (Da waren wir allerdings nicht). Die Seiten des Platzes wurden auf der einen Seite von Bars für Bier (und Sitzen) auf der anderen durch Bars für Cocktails eingerrahmt.
Ok, jetzt glangs aber! Nein, einen hab ich noch: Neben dem Platz mit der Bühne war dann noch die Ausstellung der Landwirte (Fazendeiros), also Pferde, Sättel, Kühe, Zäune, Viehgitter, Ziegen... in genau dieser Mischung. Vicky ging natürlich auf die Stiere zu, nicht um ihnen zu sagen, dass ihre Brüder sehr gut geschmeckt haben, sondern um diese zu streicheln. Die Rasse lässt das auch ganz geduldig mit sich machen. Bei den Pferden hatte Sie weniger Erfolg.
Nach diesem „einmal kurz über den Platz“ hatten wir dann schon fast wieder genug, hörten uns noch ein bischen die Forro-Band an, bevor wir uns wieder nach Hause begaben, da wir am nächsten Tag wieder früh raus und in unsere Projekte wollten.
Fazit: Irgendwie sind die Feste auf der ganzen Welt ähnlich. Während solcher „Ausstellungen“ versuchen die Mädels die Jungs zu bekommen und umgekehrt, wobei jede Menge Alkohol fließt und nebenbei muss man noch was machen, damit man einen Grund für das Spektakel hat (Landwirtschaftsausstellung). Würde mich nicht wundern, wenn in ein paar Jahren die Kühe von der Ausstellung verschwunden sind.
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