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Mittwoch, 23. Juli 2014

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Wenn ich bei der Frage nach unseren Projekten antworte kommt eig. auch immer die Pastoral da Saúde darin vor. Woraufhin kommt: Was ist denn das, was darf ich mir drunter vorstellen?

Grundsätzlich ist es eine der vielen vielen Pastorals, die noch in den Kinderschuhen steckt. Eine Pastoral ist... Hm ich würds so ausdrücken: Eine Untergruppe, die sich um ein bestimmtes Thema kümmert, und zur katholischen Kirche gehört. Zum Beispiel: Pastoral da Criança kümmert sich um Fragen der Erziehungen und macht zum Beispiel Hausbesuche, bei denen die Beteiligten die Kinder ansehen, ob sie gut ernährt sind usw. Oder die Pastoral da Communicação kümmert sich um Kommunikation auf Diözesanebene, also alles was Internet oder Pfarrübergreifende Ankündigungen/Einladungen etc. angeht (istn Haufen Arbeit --> Bens Arbeit).

Die Pastoral da Saúde (Gesundheit) kümmert sich also um ebendieses Thema. Das heißt, es gibt eigentlich 3 Aufgabengebiete: Besuch der Kranken im Krankenhaus und daheim und wenn  nötig Hilfsdienste (z.B. Besorgungen wenn kein Angehöriger da ist); Öffentliche Bildung (im Sinne von Kursen, z.b. erste Hilfe usw.), und öffentliche Verantwortung, d.h. Reklamation wenn man Missstände entdeckt z.B. in Krankenhäusern usw.

So ist zumindest die Theorie. Die Pastoral soll irgendwann auf der ganzen Diözese laufen, aktuell ists nur in einer Pfarre... Aber es wird. Die Sachen gehen halt einfach in ihrem Tempo voran. Wie auch immer - Ende Februar, kurz bevors ans Arbeiten ging, war ja die Assembleia Diocesana (wie gebloggt). Und dort wurde auch die Pastoral da Saúde vorgestellt. Da ich irgendwo auch ein bisschen meinen eigentlichen Beruf einbringen wollte hab ich mich beim zuständigen Padre gemeldet und damit ab März mit ihnen die regelmäßigen Krankenhausbesuche gemacht.

Naja, irgendwann, mit dem Laufe der Zeit und des Zusammenlebens hab ich auch festgestellt, dass teilweise Basiswissen im Bereich der Medizin bzw. der Gesundheit fehlt.  Oder etwas veraltet ist. Was dann zu der Idee geführt hat, ich könnte ja das Wissen, dass ich berufshalber erst vor nem Jahr alles brav reingepaukt hab, teilen. Also zumindest so Basissachen, die auch für Laien wichtig sind, und wo man nichts falsch machen kann. Und im Rahmen der Pastoral der Saúde sind natürlich ideale Bedingungen geboten. Also: Padre gefragt, die aktuellen Teilnehmer gefragt, überall Zustimmung gefunden, und los geht’s.
 
Erste Herausforderung: Die Unterlagen. Auch wenn viel noch im Kopf drin ist, sicherer ists dann doch in den schriftlichen Ausfertigungen. Die Gottseidank immer noch auf der gemeinsamen Schuldropbox gespeichert sind (wahlweise auch am PC in Österreich, der aber etwas schwer zu erreichen ist…). Und trotz unberechenbarem Internet funktionierte auf 3 Mal aufgeteilt zumindest das Runterladen der Unterlagen.

Zweite Herausforderung: Übersetzen. Denn – was bringen hier den Leuten die Unterlagen auf Deutsch? Also jede freie Minute (wie z.B. Capoeira-Stunde der Kids) ausgenutzt und schon mal angefangen zu übersetzen – dann kam gottseidank auch noch eine allgemeine staatliche Ferienverordnung (1 Woche) im Catavento dazu, und auf insgesamt 3 Tage wars geschafft – zumindest mal die Roharbeit. Ein Freund hier (der mir auch mit dem Portugiesisch hilft) sollte das ganze dann kontrollieren – und half mir, mal eben meine Geduld zu trainieren… Denn den ersten Kontrolltag verschlief er, am anderen brauchten andere spontane, dringende Hilfe – und das bei mir, die doch immer noch am liebsten mit Netz und doppeltem Boden arbeiten würde.

Aber schlussendlich bekam ers natürlich rechtzeitig hin – etwas herausgefordert vom Pfarr-PC der einfach mal alle Daten von meinem USB-Stick runterzog (ohne Aufforderung) und nur langsam wieder rausrücken wollte (um ehrlich zu sein, nur die Schulungsunterlagen ausspuckte).Wobei natürlich witzige Sprachfehler meiner Seite auftauchten (z.B. Die Frau ist ein Sekret statt Geheimnis – secreto vs. Segredo) oder auch Verständnisfehler des Korrekteurs, sichtbar am Kommentar „Also die Übung mit dem Kirschkernberg (Beckenbodentraining!) hab ich jetzt nicht so ganz kapiert…“ (ähm… ja).

Dann war nur noch eine Besprechung mit dem anderen Referenten (der das Ganze nach mir weiter vorantreiben soll), zusammenführen von Wissen, und einen Tag vor der Schulung mit ner Punktlandung alles fertiggestellt. 

Während der Schulung kam nur noch dazu, dass die Liegen (die für den zweiten Tag benötigt wurden), erst am 5 Uhr abends des ersten Tags gebracht wurden – statt 8 Uhr morgens. Aber grundsätzlich lief alles gut. Die Themen gingen von Rückenschule über Beckenboden (wo wir die Männer einfach mal rausschickten) zu Lagerung bis hin zur Wichtigkeit der Atmung. Teilnehmer warens zwar „nur“ 10 – aber dafür konnte man mit denen umso besser arbeiten. 

Es tat schon sehr gut, wieder mal im eigentlich gelernten Beruf, im Umfeld, wo man einfach Sicherheit hat, tätig zu sein – denn die Arbeit mit den Kindern ist schön, aber der Beruf, denn man gelernt hat, ist halt doch noch mal was anderes.

Fotos: https://www.flickr.com/photos/121956313@N07/sets/72157645631043774/
 

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