Grundsätzlich ist es eine der vielen vielen Pastorals, die noch in den Kinderschuhen steckt. Eine Pastoral ist... Hm ich würds so ausdrücken: Eine Untergruppe, die sich um ein bestimmtes Thema kümmert, und zur katholischen Kirche gehört. Zum Beispiel: Pastoral da Criança kümmert sich um Fragen der Erziehungen und macht zum Beispiel Hausbesuche, bei denen die Beteiligten die Kinder ansehen, ob sie gut ernährt sind usw. Oder die Pastoral da Communicação kümmert sich um Kommunikation auf Diözesanebene, also alles was Internet oder Pfarrübergreifende Ankündigungen/Einladungen etc. angeht (istn Haufen Arbeit --> Bens Arbeit).
Die Pastoral da Saúde (Gesundheit) kümmert sich also um ebendieses Thema. Das heißt, es gibt eigentlich 3 Aufgabengebiete: Besuch der Kranken im Krankenhaus und daheim und wenn nötig Hilfsdienste (z.B. Besorgungen wenn kein Angehöriger da ist); Öffentliche Bildung (im Sinne von Kursen, z.b. erste Hilfe usw.), und öffentliche Verantwortung, d.h. Reklamation wenn man Missstände entdeckt z.B. in Krankenhäusern usw.
So ist zumindest die Theorie. Die Pastoral soll irgendwann auf der ganzen Diözese laufen, aktuell ists nur in einer Pfarre... Aber es wird. Die Sachen gehen halt einfach in ihrem Tempo voran. Wie auch immer - Ende Februar, kurz bevors ans Arbeiten ging, war ja die Assembleia Diocesana (wie gebloggt). Und dort wurde auch die Pastoral da Saúde vorgestellt. Da ich irgendwo auch ein bisschen meinen eigentlichen Beruf einbringen wollte hab ich mich beim zuständigen Padre gemeldet und damit ab März mit ihnen die regelmäßigen Krankenhausbesuche gemacht.
Naja, irgendwann, mit dem Laufe der Zeit und des Zusammenlebens hab ich auch festgestellt, dass teilweise Basiswissen im Bereich der Medizin bzw. der Gesundheit fehlt. Oder etwas veraltet ist. Was dann zu der Idee geführt hat, ich könnte ja das Wissen, dass ich berufshalber erst vor nem Jahr alles brav reingepaukt hab, teilen. Also zumindest so Basissachen, die auch für Laien wichtig sind, und wo man nichts falsch machen kann. Und im Rahmen der Pastoral der Saúde sind natürlich ideale Bedingungen geboten. Also: Padre gefragt, die aktuellen Teilnehmer gefragt, überall Zustimmung gefunden, und los geht’s.
Erste Herausforderung: Die Unterlagen. Auch
wenn viel noch im Kopf drin ist, sicherer ists dann doch in den schriftlichen
Ausfertigungen. Die Gottseidank immer noch auf der gemeinsamen Schuldropbox
gespeichert sind (wahlweise auch am PC in Österreich, der aber etwas schwer zu
erreichen ist…). Und trotz unberechenbarem Internet funktionierte auf 3 Mal
aufgeteilt zumindest das Runterladen der Unterlagen.
Zweite Herausforderung: Übersetzen. Denn – was
bringen hier den Leuten die Unterlagen auf Deutsch? Also jede freie Minute (wie
z.B. Capoeira-Stunde der Kids) ausgenutzt und schon mal angefangen zu
übersetzen – dann kam gottseidank auch noch eine allgemeine staatliche
Ferienverordnung (1 Woche) im Catavento dazu, und auf insgesamt 3 Tage wars
geschafft – zumindest mal die Roharbeit. Ein Freund hier (der mir auch mit dem
Portugiesisch hilft) sollte das ganze dann kontrollieren – und half mir, mal
eben meine Geduld zu trainieren… Denn den ersten Kontrolltag verschlief er, am
anderen brauchten andere spontane, dringende Hilfe – und das bei mir, die doch
immer noch am liebsten mit Netz und doppeltem Boden arbeiten würde.
Aber schlussendlich bekam ers natürlich
rechtzeitig hin – etwas herausgefordert vom Pfarr-PC der einfach mal alle Daten
von meinem USB-Stick runterzog (ohne Aufforderung) und nur langsam wieder
rausrücken wollte (um ehrlich zu sein, nur die Schulungsunterlagen ausspuckte).Wobei
natürlich witzige Sprachfehler meiner Seite auftauchten (z.B. Die Frau ist ein
Sekret statt Geheimnis – secreto vs. Segredo) oder auch Verständnisfehler des
Korrekteurs, sichtbar am Kommentar „Also die Übung mit dem Kirschkernberg
(Beckenbodentraining!) hab ich jetzt nicht so ganz kapiert…“ (ähm… ja).
Dann war nur noch eine Besprechung mit dem
anderen Referenten (der das Ganze nach mir weiter vorantreiben soll),
zusammenführen von Wissen, und einen Tag vor der Schulung mit ner Punktlandung
alles fertiggestellt.
Während der Schulung kam nur noch dazu, dass
die Liegen (die für den zweiten Tag benötigt wurden), erst am 5 Uhr abends des
ersten Tags gebracht wurden – statt 8 Uhr morgens. Aber grundsätzlich lief
alles gut. Die Themen gingen von Rückenschule über Beckenboden (wo wir die
Männer einfach mal rausschickten) zu Lagerung bis hin zur Wichtigkeit der
Atmung. Teilnehmer warens zwar „nur“ 10 – aber dafür konnte man mit denen umso
besser arbeiten.
Es tat schon sehr gut, wieder mal im
eigentlich gelernten Beruf, im Umfeld, wo man einfach Sicherheit hat, tätig zu
sein – denn die Arbeit mit den Kindern ist schön, aber der Beruf, denn man
gelernt hat, ist halt doch noch mal was anderes.
Fotos: https://www.flickr.com/photos/121956313@N07/sets/72157645631043774/
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