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Sonntag, 18. August 2013

Irgendwo zwischen Kisten...eine Mini-Auszeit mit Tankstop

Momentan hör ich eig. ziemlich oft die Frage: "und was machst du bis es losgeht?" und dann könnt ich immer eine Riiiiiiiiiiiiesenliste aufzählen...
Kisten packen, telefonieren mit Behörden, Behörden besuchen, eine enge Freundschaft mit der Post in beiden Ländern aufbauen, Sachen wegschmeißen... etc. pp. Also sind die 2 Monate frei eig. gar nicht so viel frei - im Endeffekt bleiben mir für mich 2,5 Wochen "Urlaub", also auch nicht so viel mehr als bei vielen Studenten oder normal arbeitenden Freunden...

Und ein Mini-Urlaub war am Donnerstag ein Besuch einer Freundin in Mariazell, und jetzt dieses Wochenende, 2 Tage im Stift Kremsmünster.

Wobei der Grund des Aufenthalts eig. nicht vordergründig der Urlaubsgedanke war, sondern die Tatsache, dass der brasilianische Bischof der Diözese Barreiras (Dom Josafa), bei dem wir dann eingesetzt werden, momentan in Österreich ist und uns gerne kennenlernen wollte.

Und am Samstag durften wir ihn treffen! Das Gespräch war echt super - er ist ein sehr sympathischer, dynamischer, lustiger und netter Mann - und dank Sr. Sabinas Übersetzung war auch die Verständigung sehr gut möglich (wobei Ben's Portugiesisch auch schön langsam Form annimmt!).
Und es war einfach wirklich aufbauend zu hören, dass sie sich auf uns freuen, welche Vorstellungen sie für uns/unsere Aufgaben dort haben... etc. pp.

Noch aufbauender war dann heute morgen zu hören, dass nicht nur uns, sondern auch dem Bischof das Gespräch gefallen hatte...
Und das Schöne an Tagen im Stift (und sind sie noch so kurz) ist immer - mal kurz weg von zu Hause, dem Bürokratiestress; die Tatsache, dass man es von dort aus eh nicht ändern kann und daher kann man sich auf das Wesentliche konzentrieren; und eine Herzlichkeit, die einfach vieles vergessen, und einen selbst wieder auftanken lässt.

Montag, 12. August 2013

T wie...

Türöffner, total freie Bahn, Trost...

Unglaublich... oder: sehr schwer zu begreifen, so lassen sich die letzten Tage und deren Geschehnisse in Worte fassen.

Warum T? Das T bzw. genauer gesagt einen Tau-Anhänger hatten wir vor ca. 2 Wochen, vor unserer Abreise nach Medjugorje, von einem sehr lieben Pater geschenkt bekommen. Kurze Erklärung zum Tau-Zeichen: http://www.franziskaner-minoriten.de/spiritualitaet/das-tau-zeichen
Und seit diesem Zeitpunkt ists als ob das ganze Vorhaben nochmal einen recht guten Schub bekommen hätte...

Nach einer Woche Urlaub in Medjugorje, bei der wir uns super erholt hatten  kam zu Hause erstmal die Ernüchterung: Die Dokumente sind immer noch nicht fertig übersetzt! und wir hatten gehofft, gleich im Anschluss an die Woche zum Konsulat fahren zu können... Denkste. Und dann auch noch die Nachricht, dass zwei Dokumente noch beglaubigt werden müssen, und zwar einmal in AÖ, und einmal in MUC. Naja, dann weiß man, wie man den Tag nach dem Urlaub verbringt - auf Behörden!

Und interessanterweise - bei dem ersten Dokumentenreisetag - keine Wartezeiten, super nette Beamte, alles geht glatt... Ich war schon mal so richtig am Staunen.
Am Tag drauf waren dann auch die Übersetzungen fertig; also gings am Freitag voller Vorfreude ab nach München. Und das noch dazu in Rekordzeit - so schnell waren wir noch nie oben...

Am Anfang ging dann alles auch noch glatt - die Übersetzungen waren abholbereit, beim Landgericht erklärten sie sich nach Nachfrage bereit, innerhalb einer Stunde die Dokumente zu beglaubigen, und so sahs aus, als dass wirs noch rechtzeitig zum Konsulat schaffen.

Und dann beganns: eine Übersetzung fehlte (kamen wir erst später drauf), und unsere beiden internationalen Geburtsurkunden hätten eig. auch noch beglaubigt sein sollen (die Info bekamen wir leider auch erst an diesem Tag...)... Wir wolltens trotzdem versuchen.

Benjamin kümmerte sich um die Übersetzung: 11:05 Landgericht München I; Sprint zur U4 / U5; Als er die Treppe runter kommt fährt gerade die U4 in die richtige Richtung ein. Umsteigen an der Station Lehel in die Trambahn: Treppe hoch Tram hält, kurzer Sprint... geschafft. Ankunft bei der Übersetzerin um 11:25 Uhr. Dokument neu aufbereiten, Übersetzung ausdrucken und wieder los um 11:40 Uhr. Beim Sprint zur Trambahn-Station wird er von der selbigen überholt! Schweißgebadet einsteigen in die Tram. An der Haltestelle Lehel treffen auf Vicky (leider ohne Erfolg); U4 Richtung Hauptbahnhof fährt ein - natürlich ohne Wartezeit :-); Sprint zum Landgericht, Sicherheitskontrolle die 3 an diesem Tag, Ankunft vor dem Amtszimmer um 11:55 Uhr; 12:05 Uhr halten wir die ersehnte beglaubigte Übersetzung in den Händen!

Und dann die Ernüchterung am Konsulat: nicht nur unsere Unterlagen waren fehlerhaft, sondern auf denen aus Brasilien fehlte zum einen eine notarielle Beglaubigung + eine komplette Ausfertigung, da jeder von uns alle Unterlagen vorlegen muss. Die Ernüchterung/Enttäuschung war erstmal groß... Vor allem da uns mit Schaudern einfiel, das letztes Mal bereits die Post einen Monat gebraucht hatte... Aber was tun?

Wenn es wirklich sein soll, dass wir nach Brasilien gehen, warum passiert dann so etwas? Alles aufgeben? Klein beigeben? Uns war klar, ab jetzt brauchen wir ein kleines Wunder und jede Unterstützung, die wir bekommen können. Weil mit der erneuten Zeitverschiebung wird's dann auch bald knapp mit dem geplanten Abreisetermin!

Also: Weiter im Skript! Also Mail ab nach Brasilien; und Kopf hochhalten.
Es kam auch eine recht schnelle Antwort - dass sie versuchen alles zusammenzubekommen, dass es aber höchst unwahrscheinlich ist, dies bis Montag zu schaffen (es war Freitag), um es dem Bischof, der nächste Woche nach Österreich reist, mitzugeben. (war uns auch irgendwie klar). Was bleibt? Egal wie dunkel es ausschaut - Optimismus beibehalten, beten... und Lächeln! (nette Anekdote nebenbei: nachmittags den Ohrwurm "Wunder fragen nicht" von den Sportfreunden und Abends im Gottesdienst aus Ps 23: "und muss ich auch wandern in finsterer Schlucht...")

Und das sollte sich auszahlen... Am nächsten Tag (Samstag) mittags, wieder eine E-Mail im Posteingang - mit der Nachricht, bei der uns buchstäblich der Mund offen stehen blieb:
Die Dokumente waren alle organisiert, beglaubigt und beim Bischof im Handgepäck. (!!!)
Und das INNERHALB von 24 Stunden!!!
Wir staunen wirklich bis heute noch darüber... Und die Hoffnung hat einen ordentlichen Schub nach vorne bekommen. Noch ist nichts in trockenen Tüchern - aber der Optimismus bleibt.