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Freitag, 27. September 2013

Abreise aus Burghausen

Dieser Moment kam dann doch sehr überraschend und schneller als ich es mir gedacht habe. Bis zum Tag vor unserem Abschiedsfest arbeitete ich. Am Freitag, um 15 Uhr dann eine letzte Verabschiedungsrunde für ein Jahr und dann beginnt der Weg.

Es fühlt sich eigenartig an, einfach so hinauszugehen. Zurück zu blicken und in den Zug zu steigen.
Ein letzter Blick zurück in Richtung Arbeit,
dann steige ich in den Zug Richtung Linz.
Die letzten Tage war sehr viel los. Wohnung auflösen, Auto verkaufen, Streichen, Umzugskartons mit den persönlichen Dingen packen, Koffer packen, feststellen das der Koffer zu schwer ist, Koffer noch Mal packen, Einwohnermeldeamt, Post umleiten, Kabelmodem zurückschicken... mehr funktionieren als Erleben. Bei Vicky sind die letzten Tage noch anstrengender, da sie den ganzen Tag in einer leeren Wohnung verbringen muss - ich komme wenigstens zur Arbeit noch in eine "heile Welt".

Beim letzten Mal zur Wohnung gehen, am Donnerstag Abend, treffe ich unseren Nachbarn - "Lasst mal was von euch hören, vielleicht mit einer Karte. Die Adresse kennt ihr ja."

Im Zug überkommt mich eine unglaubliche Müdigkeit. Die letzen Tage fordern ihren Tribut. Und erst ganz langsam fängt es an durch zu sickern, dass es jetzt kein Zurück mehr gibt.

"Bist scho Nervös?" - Nein, irgendwie nicht so richtig. Es fühlt sich so an, als würde ich für ein Wochenende nach Linz und Kremsmünster fahren, um X-Fest zu feiern und anschließend zum Treffpunkt Benedikt zu gehen. Vermutlich werde ich es erst wirklich begreifen können, wenn die Anspannung völlig abfällt und die Abschiedsparty bzw. Einstandsparty ins Sabbatjahr durch ist.

Sonntag, 22. September 2013

Vorher - Nachher

Momentan ists gar nicht so leicht, die Zeit zum Bloggen zu finden... Am Boden im Schneidersitz, die Tastatur auf den Knien, der PC mit Survival-Stromversorgung noch am Laufen...

Die Wohnung ist leer - zumindest leer von Möbeln. Und das ist echt - seltsam. Irgendwie warte ich immer noch auf den Tag wo ich die Tür aufmach und wieder in der gewohnten, schön möblierten Wohnung steh... Die mal gemütlich war... Aber irgendwie kommt der nicht.

Und obwohl die Möbel draußen sind steht immer noch viel zu viel Zeug rum. Was am schockierendsten war sind echt die Mengen an Müll, die man rausträgt wenn mal ausgemistet wird - Sachen, die man seit dem Einzug keines einzigen Blickes gewürdigt hat! Also - weg damit! Und das befreit aber auch unglaublich.

Jetzt können wir auch den Countdown zählen - in 5 Tagen wollen wir raus sein, mit einer komplett leeren, frisch gestrichenen und geputzten Wohnung. Das müsste eig. machbar sein :).

Mal so ein paar Vorher-:

 
-Nachher- Bilder zum Vergleich:
 



Dienstag, 17. September 2013

Pão de queijo (dt. Käsebrötchen)

Im brasilianisch-portugiesisch Kurs lernt man was? Genau, die Sprache. Vielleicht auch noch ein bischen über Land und Leute. Mit Sorai hatten wir riesiges Glück was das alles Angeht. Nicht nur, dass Sorai eine waschechte Brasilianerin ist, nein, sie legte beim Unterricht großen Wert darauf, dass wir die Brasilianer verstehen und kennenlernen.

Die Kurse selber fanden immer Abends nach meiner regulären Arbeit, also ca. 17:30 Uhr statt. Meistens hatten wir beide noch nichts im Magen, was die zweistündigen Unterrichtseinheiten sehr anstrengend machte.

Eines Abends überraschte uns Sorai mit Pãos de queijo. Schon beim Unterricht knurrte uns der Magen, weil es so verführerrisch im ganzen Haus roch. Zu Ende meinte Sorai, "So genug geredet, jetzt sollt ihr auch Mal die brasilianische Küche kennen lernen". Sie öffnete den Backofen und holte zwei frische in Muffinformen gebackene Pãos de queijo aus dem Ofen. Daher also der Geruch!

Bei Pão de queijo handelt es sich um eine Art Käsebrot, wobei das Brot aus Stärke, Käse und Milch besteht. Die genaue Rezeptur lautet:

Pão de queijo 

ca. 30 Brötchen (Muffinformen)

Zutaten:

1 Tasse frische Milch
1 Tasse Öl
3 Eier
3 Tassen Tapiocamehl
200 g Käse (Emmentaler oder Gauda)
Butter
Salz

Zubereitung:

Milch, Öl, Eier, Tapiocamehl und Salz zu einer Masse verarbeiten. Anschließend den geriebenen Käse leicht unterrühren. Muffinschalen mit Butter bestreichen und den Teig in die Mitte der Muffinschalen füllen. Die Masse bei 170 C° im vorgeheizten Ofen für ca. 30 Minuten goldbraun backen.

Das Tapiocamehl gibt es oft in Asia-Shops

Ein besonderer Dank für dieses Rezept geht an Sorai Wirnsberger.

Sonntag, 8. September 2013

Pre-Heimweh

Wie schön, dass man mit der deutschen Sprache so spielen kann und Begriffe schaffen kann, die eig. gar nicht existieren...
Aber diesmal geht dieser Begriff auf Benjamins Kappe.

"Pre-Heimweh" - wenn man bevor man weg ist schon beginnt, die Menschen hier zu vermissen.
Also noch da ist und schon Heimweh hat.
Langsam aber sicher wird's uns, aber vor allem mir klar, dass jetzt doch schon September ist, und es noch genau 20 Tage bis zum großen Abschied sind.
Geflogen wird zwar erst Mitte Oktober, jedoch ist die Wohnung schon zum 1.10. gekündigt -
und daher auch schon Ende September der große Abschied mit Freunden.

Und dann wird einem bei jeder Feier, bei jedem Treffen klarer, dass diese gezählt sind - dass sie immer weniger werden. Dass es dann jetzt bald mal wirklich ernst wird.

Das Schöne an diesem Gefühl? Es wird klar, wie gern man die Menschen wirklich hat. Welche Rolle, Bedeutung sie in meinem Leben haben - was vielleicht vorher gar nicht so bewusst ist.
Dankbarkeit entsteht. Für sovieles an Geschenktem (Zeit, offene Ohren, Freundschaft), das einem da dann auffällt.
Das Unschöne? Es zwickt so ein bisschen. Manchmal ziemlich, manchmal weniger. Und langsam zeigt sich, was der Begriff Neuanfang und Abschied wirklich beinhaltet...

Freitag, 6. September 2013

Von Wandergängen und Stempeln

... könnt ich Geschichten erzählen...

Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen. Und so war ich jetzt 1,5 Wochen mit einer sehr coolen Gruppe pilgern - und viele Pilger haben ja so einen Pilgerpass, indem dann in jedem Ort wos geht ein Stempel kommt, als Nachweis, dass man da war und für einen selbst als Erinnerung.



Als ich dann am Mittwoch meine inzwischen 4-fach beglaubigte Geburtsurkunde gesehen hab  hatte die ziemliche Ähnlichkeit mit meinem Pilgerpass... :)
Und wenn ich im Nachhinein so nachdenke - die ganze Fahrerei zu Ämtern, Behörden und Postämtern hatte auch irgendwie was von Pilgern... so ganz im Entfernten... Immer eine Bitte, ein Anliegen auf den Lippen...

Aber, was das Wichtigste ist: Vorerst ists hoffentlich vorbei - denn: die Visumanträge sind eingereicht und lt. Beamten vom Konsulat die Unterlagen vollständig! Ab jetzt liegts also nicht mehr wirklich in unserer Hand... Und jetzt heißts weiter im Programm - Auszug vorbereiten!