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Sonntag, 1. Juni 2014

Aller guten Dinge sind drei!

... Umzüge nämlich :-) Ja, wir sind (schon wieder) umgezogen. Und irgendwie fühlt es sich wie Schlüpfen an. Schlüpfen? Ja - zumindest stell ichs mir so vor, wie wir uns jetzt fühlen, dass es sich wohl anfühlt, wenn ein Küken ausm Ei schlüpft. Weil: Raus aus dem behüteten (Kloster, Bischofshaus), rein ins selbstständige, in die Eigenverantwortung, in die eigene, kleine aber feine Wohnung (netterweise direkt neben der Kirche).

Gestern haben wir mit Hilfe von einigen Freunden die neue Wohnung bezogen - d.h. Ben ganz klassich mit den Männern ab nach St. Luzia (eine Pfarre, von der wir uns die Möbel leihen dürfen), ich blieb mit einer Freundin und einem Bekannten in der Wohnung, Farbspritzer wegkratzen, kehren, wischen... Damit die Möbel nicht in den Dreck gestellt werden müssen.

Als sie mit den Möbeln ankamen, konnte ich mir das Grinsen echt nicht verkneifen - weil das, was in Deutschland definitiv nicht durchgehen würde (von der Anhängerbeladung her), ist hier kein grosser Grund zur Aufregung... Ich meine, wir haben ja schon vieles in der Art gesehen, aber die "eigenen" Sachen da drauf, nur mit Seilen gesichert... Aber das Bild spricht für sich.

                            

Arbeiter haben natürlich auch Hunger - und ich dachte ursprünglich daran, Pizza zu bestellen - und dann kam plötzlich die Ehefrau vom Vermieter rein und meinte "Du, ich mach Essen für euch alle". ich so "für alle?? (waren 7) "ja, klar..." Da blieb mir dann kurz der Mund offen stehen - weil so viel Grosszügigkeit und Anteilnahme erlebt man selten.
Im Allgemeinen wars einer der schnellsten Umzüge, den ich bis jetzt erlebt hatte (also mit Möbeln). Weil durch die vielen helfenden Hände wars auch ganz schnell vorbei.

Geschirr und Co hatten wir uns die Tage vorher schon angefangen zu organisieren (bei den Schwestern von São Bento, beim Bischof selbst...) und zu holen, ums für die restlichen Monate hier ausleihen zu können. Und am Nachmittag gings dann natürlich an die ersten Einkäufe... War logisch dass wir am Abend eigentlich nur noch ins Bett wollten - aber irgendwie gings dann doch anders aus (mit nem sehr gemütlichen Bierchen und Freunden).

Aktuell sind wir sehr glücklich über die Selbständigkeit, über unser eigenes kleines Reich... Falls jemand denkt (so wie ich anfangs) "na mit Mission  hat des in der eigenen Wohnung wohnen (weil es is ja quasi nicht anders wie daheim) nimmer viel zu tun" - ähm, doch. Weil eigentlich, wenn man immer bei jemandem wohnt, ist DAS nicht das normale Leben in der Kultur. Eigentlich beginnt jetzt der spannende Teil - weil wenn wir zum Beispiel Freunde jetzt bei uns haben, dann agieren wir so, wie wirs jahrelang gelernt haben. Was aber nicht immer dasselbe ist, wie es hier üblich ist. Genau jetzt beginnt der spannende Teil, das Mittendrinsein  - wir sind nichts Besonderes mehr... (aber trotzdem noch beschützt)

Der Bischof kommentierte den Umzug mit "ist ein guter Tag, ihr zieht mit Maria um" (31. Mai wird hier der Besuch Mariens bei Elisabeth ganz gross gefeiert).

1 Kommentar:

  1. Com o já tinha dito antes, nossa maior virtude é a acolhida. Pode ter certeza que você serão bem cuidados por todos nós.
    Precisando estamos aqui.

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