Und sogar das Verhältnis stimmt fast, denn die National 11 hat beim Finalspiel gegen Argentinien die 90 Minuten auf 120 verlängert und in der 113 Minute das entscheidende Tor geschossen. Aufgrund unserer Visumsverzögerung verkürzte sich unser Aufenthalt hier auf 9 Monate und jetzt sind es rund 12 Monate. Um genau zu sein, werden es 350 Tage (11 Monate und a bisserl) sein, wenn wir in Salvador den Flieger Richtung München besteigen und 351 Tage, wenn wir in München landen.
Dieser Fußballvergleich musste sein, im Land der Fußball-WM, die uns deutschen noch ein paar Tage in Erinnerung bleiben wird. Für die österreichischen Freunde: Vor 35+1 Jahren hattet auch ihr euren Spaß, aber darüber will ich jetzt nicht sprechen.
Wie kam es? Im Laufe der ersten Halbzeit des Sabbatjahres wechselte ich von der Stürmerposition ins Mittelfeld und wechselte anschließend in die Verteidigung. Vicky verhielt sich genau andersherum. Noch in der ersten Halbzeit versuchte sie sich durch eine ausgeklügelte 1-1-8 Defensiv-Strategie (Ben im Sturm) vor jeglicher Sehnsucht nach Bayern und Österreich zu schützen. Anders als die brasilianische Seleção ließ sie sich aber nach den ersten Treffern des Gegners nicht verunsichern und stellte gekonnt auf eine Neuer-Löw-Offensiv-Strategie (7-2-1+1) um.
Dadurch konnte sich der Wunsch einer Verlängerung manifestieren. Als ich dann meine Mittelfeldposition (Unentschiedenheit) aufgab und mich auf die Verteidigung konzentrierte, konnte Vicky schnell alle Zweifel (unser größter Gegner) mit ihrem Angriff ausspielen. Auch als dieser einmal doch an den Ball kam und auf die Verteidigung zuraste konnte ich diese dank der überzeugungskraft der eigenen Teamkollegin blocken und den Ball wieder unter Kontrolle bringen. Konkret durfte ich das Telefongespräch mit meinem Chef und mit der Fluggesellschaft führen. Zumindest bei der Fluggesellschaft war die Begründung: "Weil dein Deutsch besser ist als meins" - na das ist doch Mal was.
Weitere Spieler in diesem packenden Match waren: Markus Knorr von der SHS-VIVEON, der den vertraglichen Weg für die Verlängerung bereitete; Diakon Martin Mayer und Diakon João Batista Magalhães die sich geduldig zuhören und immer wieder ermutigen; Ullrich Dreistein, der sich mit seinem Team immer Zuverlässig um unsere Versicherungen kümmert; All unsere Freunde hier in Brasilien und in Deutschland sowie Österreich, die den Kontakt mit uns pflegen und hegen und natürlich unsere Eltern und Geschwister.
Keine Frage, wir freuen uns darauf, wieder zurück zu kommen, aber es ist auch ein schönes Gefühl noch ein wenig Zeit mit den Menschen hier zu verbringen.
PS: Alle Fußballfans bitte ich vielmals um Entschuldigung für den leichtfertigen Einsatz von Fußballbegriffen in diesem Artikel.
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