Bis zum letzten Moment versuchten wir die Zeit zu nutzen, um möglichst viel von der Atmosphäre in Barreiras aufzusaugen. Wir besuchten am Sonntag die Abendmesse, ließen uns von unseren Freunden noch mal begrillen, besuchten am Montagmorgen die Frühmesse mit Bischof Dom Josafá bei den Ir. Beneditinas, mit Freunden gingen wir noch Mal mittags in ein Restaurant am Fluss, in den wir nach erledigter Arbeit (Koffer packen) noch Mal badeten, eine gute Freundin besuchte uns noch im letzten Moment, aber dann war es doch soweit.
Pater Iolando holte uns ab und fuhr uns zum Busbahnhof. Kurz nach uns tauchten noch Ir. Sabina mit Ir. Cida und Diakon Martin auf. Das war es also, unser Abschiedskomitee. Wir hatten uns bewusst ein kleines gewünscht… und auch so war es schon schwer genug. Die Menschen, die uns die ganze Zeit über in Brasilien begleitet hatten waren auch am Ende da. Diese drei hörten uns immer zu, wenn wir lustiges oder trauriges zu berichten hatten, wenn es uns gut oder schlecht ging. Bei quasi allen unseren Projekten waren Sie immer irgendwie präsent und haben vermutlich mehr als einmal dafür gesorgt, dass uns die Brasilianer nicht zum Mond schießen.
Und dann einfach in den Bus rein, nachdem der Busfahrer schon hupte. Noch Mal winken und dann ging es los Richtung Salvador. Nach 12 Stunden Fahrt, und einem kotzenden Kind weniger waren wir dann auch schon da. „Jedem schweren Abschied folgt ein herzlicher Empfang“ singen die Wise Guys im Lied, „Wir hatten eine gute Zeit“. Und auch hier in Salvador war das so. Ein strahlender Robinho holte uns vom Bus ab, irgendwie gelang es uns sehr schnell unseren Kofferberg in das Auto zu verfrachten und ab ging es ins Haus von Padre Juraci.
Doch auch hier ist nach einer Nacht und vielen kleinen schönen Erlebnissen die Zeit nun zu Ende. Wir werden noch die Messe in der Gemeinde besuchen und danach direkt zum Flughafen fahren. „Wir hatten eine gute Zeit. Duuu duuu. Die Zeit unsres Lebens. Doch jetzt ist es für uns soweit. Duuu duuu. Wir hatten eine gute Zeit“
Ps: Es ist schwer zu beschreiben, was in einem vorgeht, wenn man die Reise zurück antritt. Wir haben immer betont, dass wir als Schüler, als Volontäre und nicht als Missionare gekommen sind. Jetzt gehen wir dorthin zurück, was wir früher einmal unser zuhause nannten. Aber irgendwie bleibt ein Teil hier in Brasilien. Wir freuen uns auf zuhause, aber wir sind auch traurig, dass wir unsere „neuen“ Freunde, unsere „neue“ Familie wieder verlassen müssen.
Wie aus dem Vorhaben einer 6-monatigen Reise ein einjähriges Volontariat (in Brasilien und anderswo) wurde.
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Freitag, 5. Dezember 2014
Sonntag, 23. November 2014
Wenn es wieder Mangos regnet...
... die Goiabas zu wachsen beginnen und es fast täglich wie aus Kübeln schüttet, also die Regenzeit beginnt, dann wird uns schmerzhaft bewusst, dass der Abschied nahe ist.
Es ist schon witzig: Der hauptgehörteste Satz ist "Die Zeit verging viel zu schnell!" Aber eigentlich ist das gar nicht wahr - denn wenn wir resumieren, drüber nachdenken, was wir alles erleben, erfahren durften, dann ist das ganz schön viel und füllt definitiv 11 Monate und bisschen was ordentlich aus.
Wie verbringen wir jetzt diese Wochen nach der Reise? Zum Einen, haben wir nochmal 2 Wochen gearbeitet - ein klein bisschen Alltag versucht zu leben, angefangene Projekte versucht zu beenden oder zu übergeben. Die Woche jetzt hatten wir frei, um eventuell anfallende Sachen noch erledigen zu können - wir dachten eh, dass nix ansteht, und wir Zeit haben, um zu Lesen, Musik zu machen, zu reflexieren... Dachten! Wie immer liefs anders und dauernd tauchte noch was auf.
Den Umzug bzw. das zurückgeben der Möbel haben wir dann auch mal im 2. Anlauf geschafft (beim ersten war das Pfarrhaus wo sie hin sollten zugesperrt), und den zweiten Koffer (pro Person) gekauft (jaaaaaa, wir haben jetzt mehr Zeugs als bei der Abreise).
Wie gehts uns damit, bzw. um auf Befürchtungen von Freunden einzugehn: Wollen wir überhaupt nach Hause?
Ja klar wollen wir! Wir freun uns schon total darauf, Familie und Freunde wiederzusehen.
Aber: Zum Teil wollen wir bzw. ich auch noch nicht so wirklich.
Denn - in dem Jahr haben wir alles von Null aufgebaut, und jetzt wos schön kuschlig wird, das Nest eingerichtet ist, wieder alles hinten lassen...
Dieser Tage verabschieden wir uns immer wieder von Einzelnen, wo es nicht sehr wahrscheinlich ist, dass wir sie wiedersehen - aber ganz ehrlich: wirklich begreifen tu ich es nicht. Es fühlt sich an, wie wenn wir jetzt einfach nur mal für Ferien wegfahren würden.
Dass wir die Erfahrung schon mal so ähnlich gemacht haben, hilft nur begrenzt, denn wehtun tuts jedesmal wieder von Neuem. Aber was diesmal anders ist, ist, dass wir jetzt wissen, wo wir hinkommen, wie die Kultur ist, und wer auf uns wartet - und das mit offenen Armen.
Und das hilft unglaublich!
Wann wir denn jetzt genau kommen? Bald. :)
Es ist schon witzig: Der hauptgehörteste Satz ist "Die Zeit verging viel zu schnell!" Aber eigentlich ist das gar nicht wahr - denn wenn wir resumieren, drüber nachdenken, was wir alles erleben, erfahren durften, dann ist das ganz schön viel und füllt definitiv 11 Monate und bisschen was ordentlich aus.
Wie verbringen wir jetzt diese Wochen nach der Reise? Zum Einen, haben wir nochmal 2 Wochen gearbeitet - ein klein bisschen Alltag versucht zu leben, angefangene Projekte versucht zu beenden oder zu übergeben. Die Woche jetzt hatten wir frei, um eventuell anfallende Sachen noch erledigen zu können - wir dachten eh, dass nix ansteht, und wir Zeit haben, um zu Lesen, Musik zu machen, zu reflexieren... Dachten! Wie immer liefs anders und dauernd tauchte noch was auf.
Den Umzug bzw. das zurückgeben der Möbel haben wir dann auch mal im 2. Anlauf geschafft (beim ersten war das Pfarrhaus wo sie hin sollten zugesperrt), und den zweiten Koffer (pro Person) gekauft (jaaaaaa, wir haben jetzt mehr Zeugs als bei der Abreise).
Wie gehts uns damit, bzw. um auf Befürchtungen von Freunden einzugehn: Wollen wir überhaupt nach Hause?
Ja klar wollen wir! Wir freun uns schon total darauf, Familie und Freunde wiederzusehen.
Aber: Zum Teil wollen wir bzw. ich auch noch nicht so wirklich.
Denn - in dem Jahr haben wir alles von Null aufgebaut, und jetzt wos schön kuschlig wird, das Nest eingerichtet ist, wieder alles hinten lassen...
Dieser Tage verabschieden wir uns immer wieder von Einzelnen, wo es nicht sehr wahrscheinlich ist, dass wir sie wiedersehen - aber ganz ehrlich: wirklich begreifen tu ich es nicht. Es fühlt sich an, wie wenn wir jetzt einfach nur mal für Ferien wegfahren würden.
Dass wir die Erfahrung schon mal so ähnlich gemacht haben, hilft nur begrenzt, denn wehtun tuts jedesmal wieder von Neuem. Aber was diesmal anders ist, ist, dass wir jetzt wissen, wo wir hinkommen, wie die Kultur ist, und wer auf uns wartet - und das mit offenen Armen.
Und das hilft unglaublich!
Wann wir denn jetzt genau kommen? Bald. :)
Mittwoch, 29. Oktober 2014
Mickymaus im Farbrausch
Und dann ging es fast auch schon wieder nach Hause… ähm… meine natürlich nach Barreiras. Aber vorher wollten wir noch unser touristisches Programm durch zwei Punkte abrunden. Den Besuch in der Beto Carrero World und die Besichtigung von Florianópolis.
Von Blumenau aus ging es, weil auf dem Weg nach Florianópolis direkt zum besagten Vergnügungspark. Und mein erster Eindruck war… Da hat irgendwer Walt Disney kopiert und jede Menge LSD beim Entwerfen der Farbgebung eingeworfen. Tschuldigung, aber dieses Eingangsschloss sieht einfach zu knallig aus.
Ansonsten war ich wirklich positiv von dem Park überrascht. Die Fahrgeschäfte machten alle einen guten Eindruck, der Park war sauber und das Essen in Ordnung. Allerdings waren die Schlangen teilweise sehr lang. Weshalb wir dann am Ende auch „nur“ den Freefalltower mit 100 m (1,5 Stunden warten) und eine Achterbahn (2 Stunden warten) von den „wilden“ Geschäften mitmachten. Dann wollte Vicky noch unbedingt in ein Horrorhaus. Wer mich kennt weiß, dass ich das auch mal auslassen kann, aber gut… ein bisschen Extraeintritt und schon waren wir drinnen, ganz ohne Schlange.
Und es war echt gut gemacht. Immer wieder wiesen uns die verkleideten Parkmitarbeiter darauf hin, nicht im Haus stehen zu bleiben… Ob Blut verschmierter Metzger im Raum mit Menschenteilen oder eine Dame auf einem Bett im Stil von „Der Exorzist“ (Was besonders dem mitlaufenden Pfarrer gut gefiel). Den Abschluss bildete der Kettensägen Mann, der uns auf die Straße jagte. Es ist schon peinlich, wenn einen die restlichen Parkbesucher etwas entsetzt ansehen, wenn man schreiend aus einem Gebäude läuft.
Wesentlich ruhiger war dann der Abschluss im angeschlossenen Tierpark.
Am nächsten Tag ging es dann auf die Insel Florianópolis. Erst besuchten wir die Stadt, die uns schon wieder sehr an Deutschland erinnerte. Alles ruhig, aufgeräumt und grün. Fußgängerzonen und Marktplätze. Hier wurde uns noch Mal bewusst, wie groß und unterschiedlich Brasilien ist. Am Nachmittag fuhren wir über einen der „Berge“ der Insel auf die andere Seite. Dort ließen wir uns am Strand noch ein wenig bräunen. Baden war uns aber dann doch zu kalt.
Den letzten Schreck gab es noch am folgenden Tag am Flughafen. Ich bin ja schon oft geflogen, aber nur ganz selten musste ich bisher mein Handgepäck auf die Waage stellen. Unsere Koffer waren voll und der Flughafenmitarbeiter verlangte, dass wir doch bitte unser Handgepäck auf 5 Kilo reduzieren sollten (Normaler Koffer hatte schon 20, Handgepäck hatte 10). Also machten wir uns direkt am Schalter hektisch ans umpacken. Am Ende ging alles gut, und wir konnten wieder zurück nach Brasilia fliegen. Von dort ging´s dann wieder 10 Stunden nach Barreiras.
Von Blumenau aus ging es, weil auf dem Weg nach Florianópolis direkt zum besagten Vergnügungspark. Und mein erster Eindruck war… Da hat irgendwer Walt Disney kopiert und jede Menge LSD beim Entwerfen der Farbgebung eingeworfen. Tschuldigung, aber dieses Eingangsschloss sieht einfach zu knallig aus.
Ansonsten war ich wirklich positiv von dem Park überrascht. Die Fahrgeschäfte machten alle einen guten Eindruck, der Park war sauber und das Essen in Ordnung. Allerdings waren die Schlangen teilweise sehr lang. Weshalb wir dann am Ende auch „nur“ den Freefalltower mit 100 m (1,5 Stunden warten) und eine Achterbahn (2 Stunden warten) von den „wilden“ Geschäften mitmachten. Dann wollte Vicky noch unbedingt in ein Horrorhaus. Wer mich kennt weiß, dass ich das auch mal auslassen kann, aber gut… ein bisschen Extraeintritt und schon waren wir drinnen, ganz ohne Schlange.
Und es war echt gut gemacht. Immer wieder wiesen uns die verkleideten Parkmitarbeiter darauf hin, nicht im Haus stehen zu bleiben… Ob Blut verschmierter Metzger im Raum mit Menschenteilen oder eine Dame auf einem Bett im Stil von „Der Exorzist“ (Was besonders dem mitlaufenden Pfarrer gut gefiel). Den Abschluss bildete der Kettensägen Mann, der uns auf die Straße jagte. Es ist schon peinlich, wenn einen die restlichen Parkbesucher etwas entsetzt ansehen, wenn man schreiend aus einem Gebäude läuft.
Wesentlich ruhiger war dann der Abschluss im angeschlossenen Tierpark.
Am nächsten Tag ging es dann auf die Insel Florianópolis. Erst besuchten wir die Stadt, die uns schon wieder sehr an Deutschland erinnerte. Alles ruhig, aufgeräumt und grün. Fußgängerzonen und Marktplätze. Hier wurde uns noch Mal bewusst, wie groß und unterschiedlich Brasilien ist. Am Nachmittag fuhren wir über einen der „Berge“ der Insel auf die andere Seite. Dort ließen wir uns am Strand noch ein wenig bräunen. Baden war uns aber dann doch zu kalt.
Den letzten Schreck gab es noch am folgenden Tag am Flughafen. Ich bin ja schon oft geflogen, aber nur ganz selten musste ich bisher mein Handgepäck auf die Waage stellen. Unsere Koffer waren voll und der Flughafenmitarbeiter verlangte, dass wir doch bitte unser Handgepäck auf 5 Kilo reduzieren sollten (Normaler Koffer hatte schon 20, Handgepäck hatte 10). Also machten wir uns direkt am Schalter hektisch ans umpacken. Am Ende ging alles gut, und wir konnten wieder zurück nach Brasilia fliegen. Von dort ging´s dann wieder 10 Stunden nach Barreiras.
Montag, 27. Oktober 2014
Gfeiert wird!
Und wie sichs
gehört, mit bewachtem, ordentlichen Parkplatz und rechtzeitig gekauften
Eintrittstickets :-). Aber von
vorne. Nach der Ankunft in Blumenau meinte Iolando „Wartet mal, ich hab
Bekannte hier, ich ruf mal an“. Gesagt, getan. Besagte Bekannte empfingen uns
total herzlich, und wollten uns unbedingt zum Abendessen einladen. Was ja auch
wirklich toll und lieb ist, nur… Ben und ich hatten uns schon total auf gut bayrische
Kost gefreut, daher lehnten wir die Einladung ab.
Was aber echt
cool war: die beiden wussten, wo die Tickets verkauft wurden, und dass es
sinnvoll ist, die schon am frühen Abend zu kaufen; und noch dazu verschafften
sie uns einen Parkplatz, quasi direkt neben dem Wiesngelände, mit Elektrozaun
und Kamera. Gratis. Alle anderen Besucher mit Auto würden dafür mind. 30 Reais
(10 €) zahlen…
Was ist ähnlich?
Alle laufen in Trachten rum, es wird gmiatlich „bayrische“ Musik gespielt (vom
Prosit, übern Haberfeldtreiber bis zum Skandal im Sperrbezirk); und alle frönen
dem Biergenuss.
Was ist anders?
Es ist um einiges kleiner; es gibt nur 4 Pavillions in denen die Bands spielen,
und die einer an den anderen gereiht sind; das Essen ist zwar Richtung typisch
deutsch aber dann doch nicht ganz (z.B. unser Abendessen waren 2 Bratwürst an
einem Spieß und da ne Semmel drumrumgeklappt), und das Gelände außerhalb der
Partyzelte ist total anders. Das Außengelände nennt sich „Villa Germanica“
sprich Deutsches Dorf, und ist mit kleinen Häuschen im Fachwerkstil und
altmodischen Straßenlaternen versehen. Total süß!
Und im
allgemeinen: Die Stimmung ist viel viel friedlicher! Zumindest am Freitag waren
alle, und zwar den ganzen Abend, im „Wir sind alle alle Freunde und haben uns
total lieb“ Stimmung. Die Dirndl bzw. Trachten der Mädls sind schon auch
anreizend, aber nicht ganz so knapp – weil sie sonst auch nicht reingelassen
würden. Durch die Einlasskontrolle in Form von Drehkreuzen muss man nämlich
schon wenn man nur aufs Gelände will, nicht nur bei den Pavillons.
Wir waren
natürlich total happy am Freitag. Nicht wg. dem Bier, sondern wegen der Musik:
Wenn man zu Haus doch ab und zu mal im Bierzelt (sprich Burghauser Maiwiesn)
war, und hier aber 11 Monate auf jedwede Art Bierzeltstimmung verpflichten
musste – ja dann, dann freut man sich unglaublich, die Schlager aus der Heimat
wieder zu hören. Das Beste war auch eine Diskussion, die ich mit unsern
Begleitern hatte: Wir kamen in einen Pavillon, wo gerade der „Haberfeldtreiber
(keine Garantie für richtige Rechtschreibung)“ lief. Ich, voller Überzeugung
„das muss ne bayrische Band sein, nicht mal andere Bereiche von Deutschland
kriegen den Dialekt SO hin!“ Meine Begleiter meinten dagegen, dass die Bands
hier das lernen und trainieren… Nun ja, als dann später ein portugiesisches
Lied kam, gaben sie sich geschlagen… Denn der Dialekt war dann doch zu
eindeutig, als dass sie Brasilianer sein hätten können…
Bewiesen hat
sichs dann am Schluss: Wir trafen diese Band (Deggendorfer Stadtmusikanten)
nach Showende auf dem Außengelände, beim Essen wieder. Und ich ging einfach auf
die Sängerin zu, beglückwünschte sie (klar, auf bayrisch) zur gelungenen Show.
Am Anfang kam ein automatisiertes Danke, bis dann plötzlich die Augen groß
wurden und „Moment mal, wieso sprecht ihr Deutsch, will sagen, wieso
Bayrisch??“. Worauf wir ein bisschen erklärten was wir hier so machen…
Am Samstag wurde
erstmal am Chalé ausgeschlafen, und abends gingen Ben und ich dann alleine aufs
Fest (sogar in Tracht!), und verbrachten den ganzen Abend tanzend bei besagter
Band (nachdem wir den Vorabend eher im Rundgang verbracht hatten). Dort lernten
wir dann noch Blumenauer mit deutschen Wurzeln kennen, die sich immer freuen,
wenn sie Gelegenheit haben, sich auf Deutsch zu unterhalten (um nicht alles zu
vergessen).
Es war auf jeden
Fall ein gelungenes Fest und Blumenau ist definitiv eine Reise wert (auch wenn
wir zugegebenermaßen relativ wenig vom Rest der Stadt mitbekommen haben).
Freitag, 24. Oktober 2014
Auf geht´s zur Wiesn…
Wenn wir schon in der Gegend waren dann wollten wir natürlich auch nach Blumenau. Hier findet alljährlich das Oktoberfest statt. Und wie der Ortsname schon verrät wohnen in Blumenau sehr viele Deutsche.
Auf dem Weg von Florianópolis nach Blumenau fuhren wir noch schnell beim Santuario der Heiligen Paulina vorbei. Da gibt es zum einen eine ältere Kirche und zum anderen eine supermoderne Kirche, das Santuario. Das was die kleine Kirche an Farben und Mustern zu viel hat, fehlt bei der großen völlig. Aber alleine von außen ist die neuere Kirche schon beeindruckend: Die Form soll an die Kappe der Nonnen erinnern.
Nach einer kleinen Stärkung ging es weiter, vorbei an Blumenau (mit Stau) Richtung Rodeio, einem kleinen Ort italienischer Auswanderer wo unser Chalé (Hütte) lag. Trotz Navi, stellte sich das als Herausforderung dar. Keine Schilder, keine Straßen auf dem Navi. Also so lange in Richtung des Zielpunktes, bis es nicht mehr weitergeht und dann mal Fragen. Dann umdrehen und feststellen und in die Richtige Straße einbiegen und dann… 8 km Bergauf. 20 Minuten später fuhren wir über eine Kuppe und da war es. Malerisch gelegen mit grünen Wies´n und Fischweihern.
Alles ganz neu (Eröffnung war erst im Mai) aber ganz auf Alt gemacht. Für zwei Nächte bezahlten wir ca. 200 EUR für uns drei und bekamen dafür den oberen Teil eines Hauses mit einem großen Raum mit Küche – Esszimmer – Wohnzimmer – Kombination; zwei Zimmer mit je einem Doppelbett und einem einfachen bzw. einem Stockbett (also für 7 – 8 Personen) und ein kleines Bad. Vor der Tür dann noch ein Fußballplatz, kleine Schwimmbecken und Kinderspielplätze (ohne Kinder).
Kurz ausgeruht von der Fahrt und dann ging es wieder runter ins Tal und von der gründen Wies´n zum Oktoberfest nach Blumenau.
Auf dem Weg von Florianópolis nach Blumenau fuhren wir noch schnell beim Santuario der Heiligen Paulina vorbei. Da gibt es zum einen eine ältere Kirche und zum anderen eine supermoderne Kirche, das Santuario. Das was die kleine Kirche an Farben und Mustern zu viel hat, fehlt bei der großen völlig. Aber alleine von außen ist die neuere Kirche schon beeindruckend: Die Form soll an die Kappe der Nonnen erinnern.
Nach einer kleinen Stärkung ging es weiter, vorbei an Blumenau (mit Stau) Richtung Rodeio, einem kleinen Ort italienischer Auswanderer wo unser Chalé (Hütte) lag. Trotz Navi, stellte sich das als Herausforderung dar. Keine Schilder, keine Straßen auf dem Navi. Also so lange in Richtung des Zielpunktes, bis es nicht mehr weitergeht und dann mal Fragen. Dann umdrehen und feststellen und in die Richtige Straße einbiegen und dann… 8 km Bergauf. 20 Minuten später fuhren wir über eine Kuppe und da war es. Malerisch gelegen mit grünen Wies´n und Fischweihern.
Alles ganz neu (Eröffnung war erst im Mai) aber ganz auf Alt gemacht. Für zwei Nächte bezahlten wir ca. 200 EUR für uns drei und bekamen dafür den oberen Teil eines Hauses mit einem großen Raum mit Küche – Esszimmer – Wohnzimmer – Kombination; zwei Zimmer mit je einem Doppelbett und einem einfachen bzw. einem Stockbett (also für 7 – 8 Personen) und ein kleines Bad. Vor der Tür dann noch ein Fußballplatz, kleine Schwimmbecken und Kinderspielplätze (ohne Kinder).
Kurz ausgeruht von der Fahrt und dann ging es wieder runter ins Tal und von der gründen Wies´n zum Oktoberfest nach Blumenau.
Donnerstag, 23. Oktober 2014
Vom Grillen, Baumstammkirschen und Blumenau
Danach gings dann aber auch wirklich weiter nach Santa Rosa de Lima, wo
die Schwiegermutter von Iolandos Schwester wohnte. Im Süden gibt’s, wie auch
bei uns, wieder mehr die „kleineren“ Orte, also nicht nur Städte in der
Größenordnung wie Barreiras, sondern klein, also so mit 3000 Einwohnern. Santa
Rosa ist einer davon.
jabuticaba - baumstammkirsche |
auffiel waren die Jabuticaba-Sträuche. Was ist denn das? Im Wörterbuch wird’s mit „Baumstammkirsche“ übersetzt. Und das hat seine Berechtigung: Denn die Früchte wachsen tatsächlich am Baumstamm, sind dunkelblau/lila und ungefähr Tischtennisball groß. Schale und Kerne werden nicht gegessen, nur das innere rausgezuzlt – was ungefähr so wie unsre Stachelbeeren schmeckt.
Was auch schön
war, war mal wieder einen klassischen Garten mit Salat, Gemüse und Co zu sehen…
Klar, im Süden ist das Klima auch nicht so radikal heiß wie in Bahia, wo dir
aufgrund der Hitze und dem 6 Monate fehlenden Regen irgendwann alles
vertrocknet. Ins Bild von daheim passten nur nicht so ganz die Palmen,
Bananenstauden und besagte Jabuticabasträuche.
In Santa Rosa
blieben wir eine Nacht; am nächsten Morgen gings dann weiter zu einem
Bauernhof-Hotel (hier kommt der Ökotourismus gerade auf), das gratis
Jabuticabalikör und Chachaça-Verkostung dabei hatte. Und natürlich hinten kleine Lämmchen, Hühner,
Ziegen…
Am Nachmittag
hatten wir den absoluten Luxus: Ein Schwimmbad, mit naturwarmen Mineralwasser –
nur für uns! Achja, naturwarm heißt 35°C. So quasi ne Badewanne im Freien J. Und wenn man sichs gut gehen lässt, dann
gleich ganz: Und so gönnten wir uns dann auch noch eine Hydromassage (Badewanne
mit düsen, macht toll viel Schaum, wenn man auch noch Badesalz dazu gibt, aber
im Vergleich zum Außenbecken war s Wasser irgendwann echt kühl).
Abends gings
zurück nach Florianopolis, um die Koffer umzupacken für die Abreise am nächsten
Tag, um, wie sichs gehört, wenn man schon ein Oktoberfest im Land hat, das auch
zu genießen.
Deutschland in Brasilien
Reisetag! Müde, weil die Nacht in Goiânia wieder Mal heiß war, wir etwas zu lange vorm Fernseher gesessen sind und wir durch die Umstellung auf die Sommerzeit eine Stunde verloren (Abstand zu Deutschland nur noch 3 Stunden), ging es wieder auf die Reise. Zuerst Richtung Brasilia, um dort in den Flieger nach Florianópolis über Sao Paulo zu steigen. Der Flughafen von Floripa (wie die Einwohner den langen Namen liebevoll abkürzen) liegt auf der Insel, auf der auch die Stadt liegt. Dementsprechend ist schon das Landen quasi Sightseeing von oben.
Nachdem wir die Nacht in der Nähe von Florianópolis verbrachten ging es dann am nächsten Tag – sehr gut ausgeschlafen, weil die Nächte hier nur 20 C° haben – weiter Richtung Santa Rosa de Lima. Wobei wir nicht den direkten Weg wählten, sondern durch das Gemeindegebiet von Sao Bonifatius reisten. MOOOOOMENT, ist das nicht einer der großen deutschen Heiligen? Was macht der ein Ort mit so einem Namen mitten im Süden von Brasilien? Außer natürlich einfach nur da sein.
Bei dem Gebiet handelt es sich um eine ehemalige deutsche Ansiedlung. Und die Auswahl des Gebietes erinnerte uns an das schöne Bayern. Sanfte Bergketten mit Weiden und Milchkühen. Immer wieder kleine Plätze mit künstlichen Gebetsgrotten (für diverse Heilige), die mich an die vielen kleinen Kapellen in Bayern und Österreich erinnerten. Die Temperaturen waren geradezu kühl für uns, die wir an die Hitze von Barreiras gewohnt sind. Hervorragend ausgebaute Straßen… zumindest bis Sao Bonifatius, dann ging es auf einem mehr oder weniger gutem Feldweg weiter.
Bis zu einem Haus mit der Aufschrift: „Fluss Haus“ – mitten in Brasilien. Dabei handelte es sich um ein Kaffee im Kolonialstil mit einem kleinen Garten und einem Geschäft, in dem es allerlei leckere Importwaren aus Deutschland und selbstgemachtes aus der Region gab. Lebkuchen mit kunstvoller, handgemachter Verzierung, leckere Salami und Wurst, Liköre und Schnäpse kurz alles was das deutsche Einwandererherz so benötigt um sich wie zuhause zu fühlen.
Da es schon Mittag war, suchten wir nach einem Restaurant, was wir auch relativ schnell fanden. Wunderschön gelegen neben einem kleinen Wasserfall. Große Schilder hingen überall, das das klettern auf dem Wasserfall gefährlich, weil rutschig, und das Baden im Wasser verboten, weil es wegen Strömungen gefährlich ist.
****Dieser Textteil wurde von der Redaktion gestrichen****
Das Ende vom Lied war eine Nasse Vicky und der Held Iolando, welcher Vicky´s Brille wieder fand.
Bevor wir uns dann wieder auf Richtung Santa Rosa de Lima machten, besuchten wir noch schnell eine Kirche (Sah wie in Bayern aus) und das Geschäftshaus Feusser mit seinen selbstgemachten Likören.
Nachdem wir die Nacht in der Nähe von Florianópolis verbrachten ging es dann am nächsten Tag – sehr gut ausgeschlafen, weil die Nächte hier nur 20 C° haben – weiter Richtung Santa Rosa de Lima. Wobei wir nicht den direkten Weg wählten, sondern durch das Gemeindegebiet von Sao Bonifatius reisten. MOOOOOMENT, ist das nicht einer der großen deutschen Heiligen? Was macht der ein Ort mit so einem Namen mitten im Süden von Brasilien? Außer natürlich einfach nur da sein.
Bei dem Gebiet handelt es sich um eine ehemalige deutsche Ansiedlung. Und die Auswahl des Gebietes erinnerte uns an das schöne Bayern. Sanfte Bergketten mit Weiden und Milchkühen. Immer wieder kleine Plätze mit künstlichen Gebetsgrotten (für diverse Heilige), die mich an die vielen kleinen Kapellen in Bayern und Österreich erinnerten. Die Temperaturen waren geradezu kühl für uns, die wir an die Hitze von Barreiras gewohnt sind. Hervorragend ausgebaute Straßen… zumindest bis Sao Bonifatius, dann ging es auf einem mehr oder weniger gutem Feldweg weiter.
Bis zu einem Haus mit der Aufschrift: „Fluss Haus“ – mitten in Brasilien. Dabei handelte es sich um ein Kaffee im Kolonialstil mit einem kleinen Garten und einem Geschäft, in dem es allerlei leckere Importwaren aus Deutschland und selbstgemachtes aus der Region gab. Lebkuchen mit kunstvoller, handgemachter Verzierung, leckere Salami und Wurst, Liköre und Schnäpse kurz alles was das deutsche Einwandererherz so benötigt um sich wie zuhause zu fühlen.
Da es schon Mittag war, suchten wir nach einem Restaurant, was wir auch relativ schnell fanden. Wunderschön gelegen neben einem kleinen Wasserfall. Große Schilder hingen überall, das das klettern auf dem Wasserfall gefährlich, weil rutschig, und das Baden im Wasser verboten, weil es wegen Strömungen gefährlich ist.
****Dieser Textteil wurde von der Redaktion gestrichen****
Das Ende vom Lied war eine Nasse Vicky und der Held Iolando, welcher Vicky´s Brille wieder fand.
Bevor wir uns dann wieder auf Richtung Santa Rosa de Lima machten, besuchten wir noch schnell eine Kirche (Sah wie in Bayern aus) und das Geschäftshaus Feusser mit seinen selbstgemachten Likören.
Mittwoch, 22. Oktober 2014
Und dann heißt es ganz leis Ade
Nicht immer ist alles lustig, was wir von uns geben. Nein, nicht alles was wir erleben ist Spaß. Und dieses Mal traf es mich besonders hart, denn es geht um einen treuen Begleiter, den ich seit ungefähr 10 Jahren immer bei mir habe.
Er half mir, wenn ich durstig, oder hungrig war, aber auch beim Kochen war er eine große Hilfe. Schneiden, schnitzen, schrauben, Zahnreinigung, Brillenreparatur, Weinflaschen oder Flaschenöffnen und noch vieles mehr. Doch leider trennen sich im Leben irgendwann immer die Wege. Jetzt liegst du dort, in einem Glaskasten, zwischen hunderten anderen. Absichtlich oder unabsichtlich vergessenen und wirst den Menschen am Flughafen in Brasilia lange ein Mahnmal sein.
Doch ich hab dich übersehen, vergessen und deshalb wurdest du mir entrissen. Mein original Victorinox Schweizertaschenmesser.
Keins von den Protzigen mit USB-Stick oder Lupe, nein, das klassische, einfache und einfach Gute. Egal ob am Strand oder in den Bergen. Zuhause auf Reisen oder in der Arbeit. Immer warst du in der Nähe und hast geholfen.
Aber was soll der ganze Text um ein Schweizertaschenmesser? Kauf dir doch einfach ein neues!
Aber das ist nicht das gleiche. Du warst ein Geschenk! Ein Geschenk einer Schweizer Firma, für deren deutsche Tochter ich einst arbeitete. Mit einer Lasergravur „Winterthur“. Nein, du bist jetzt weg. Und drum sag ich ganz leis Ade.
Er half mir, wenn ich durstig, oder hungrig war, aber auch beim Kochen war er eine große Hilfe. Schneiden, schnitzen, schrauben, Zahnreinigung, Brillenreparatur, Weinflaschen oder Flaschenöffnen und noch vieles mehr. Doch leider trennen sich im Leben irgendwann immer die Wege. Jetzt liegst du dort, in einem Glaskasten, zwischen hunderten anderen. Absichtlich oder unabsichtlich vergessenen und wirst den Menschen am Flughafen in Brasilia lange ein Mahnmal sein.
Doch ich hab dich übersehen, vergessen und deshalb wurdest du mir entrissen. Mein original Victorinox Schweizertaschenmesser.
Keins von den Protzigen mit USB-Stick oder Lupe, nein, das klassische, einfache und einfach Gute. Egal ob am Strand oder in den Bergen. Zuhause auf Reisen oder in der Arbeit. Immer warst du in der Nähe und hast geholfen.
Aber was soll der ganze Text um ein Schweizertaschenmesser? Kauf dir doch einfach ein neues!
Aber das ist nicht das gleiche. Du warst ein Geschenk! Ein Geschenk einer Schweizer Firma, für deren deutsche Tochter ich einst arbeitete. Mit einer Lasergravur „Winterthur“. Nein, du bist jetzt weg. Und drum sag ich ganz leis Ade.
Dienstag, 21. Oktober 2014
Goiania – Teil 2
Also weiter mit Goinania. Sonntag, nachdem wir
ausgeschlafen hatten, gings ab auf ein „Leilão“, d.h. Versteigerung von Rind.
Das fand in der benachbarten Pfarre statt, bei einem Pfarrer den P.Iolando noch
aus Studienzeiten kannte.
Und das ist dann
richtig schön klischeemäßig: unter freiem Himmel, laufen in einem Gehege Kälber
(mit oder ohne Rasse), Ziegen oder auch Fohlen rum. Auf dem Zaun sitzt der
Moderator, und ein paar, die sich das Ganze aus der Nähe anschaun wollen, unten
der Rest und bietet fleißig mit. Wie
sichs gehört, die Männer alle in Jeans, Karohemd, mit Cowboyhut und
Cowboystiefel.
Nebenbei, damit
die Meute bei Laune bleibt, gabs auch noch das übliche Churrasco (Grillen), aber was neu war: gratis! Nur für
die Getränke musste bezahlt werden.
Allgemein war das ne ziemliche Schau, das mitzubekommen…
Abends durfte ich
dann hier die Messe begleiten (immerhin mit 1 std. Probe vorher). Und danach
gings auf zum Açai-Essen (jaaa, es gibt immer noch Sachen die wir nicht
probiert haben). Die Açai - Beere soll relativ viele Antioxidantien haben und
gesund sein. In den meisten Fällen wird sie zu nem Sorbet verarbeitet, mit
Zucker natürlich, und dann oben drüber mit karamelisierter Milch und
Bananenscheiben serviert. Sehr sehr lecker und empfehlenswert.
Am Montag war
dann ein schon länger geplanter Ausflug nach Goiais Velho dran. Anfangs
überlegten wir lange ob wir wirklich 2,5 std. fahren wollen oder nicht… Aber
nachdem wir die Fotos im Internet gesehen hatten, wollten wir unbedingt hin.
Und es zahlt sich wirklich aus! Bei Goiais Velho handelt es sich um ein kleines
aber feines Kolonialstädtchen, das alles in diesem antiken Stil noch erhalten
hat. Sogar die neuen Geschäfte lassen ihre Schildchen so anpassen, dass es
nicht auffällt.
Nachdem Ben und
ich die Stadt zu Fuß (und, obwohl wirs besser wissen hätten müssen, in der
Mittagshitze) erforscht hatten, besuchten wir ein dort ansässiges, aber leider
verlassenes Benediktinerkloster. Dort lebt aktuell noch eine
Theologieprofessorin, die einer Laienkongregation angehört, und das Haus wird
für Exerzitien und Weiterbildungen genutzt. Die Anlage ist wirklich
wunderschön, und am ganzen Areal der Frieden spürbar. Einfach genial.
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