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Montag, 27. Oktober 2014

Gfeiert wird!



Und wie sichs gehört, mit bewachtem, ordentlichen Parkplatz und rechtzeitig gekauften Eintrittstickets :-). Aber von vorne. Nach der Ankunft in Blumenau meinte Iolando „Wartet mal, ich hab Bekannte hier, ich ruf mal an“. Gesagt, getan. Besagte Bekannte empfingen uns total herzlich, und wollten uns unbedingt zum Abendessen einladen. Was ja auch wirklich toll und lieb ist, nur… Ben und ich hatten uns schon total auf gut bayrische Kost gefreut, daher lehnten wir die Einladung ab. 

Was aber echt cool war: die beiden wussten, wo die Tickets verkauft wurden, und dass es sinnvoll ist, die schon am frühen Abend zu kaufen; und noch dazu verschafften sie uns einen Parkplatz, quasi direkt neben dem Wiesngelände, mit Elektrozaun und Kamera. Gratis. Alle anderen Besucher mit Auto würden dafür mind. 30 Reais (10 €) zahlen… 

So gegen 21 Uhr gings dann ab auf die Wiesn – und es ist total ähnlich und total anders.
Was ist ähnlich? Alle laufen in Trachten rum, es wird gmiatlich „bayrische“ Musik gespielt (vom Prosit, übern Haberfeldtreiber bis zum Skandal im Sperrbezirk); und alle frönen dem Biergenuss. 
Was ist anders? Es ist um einiges kleiner; es gibt nur 4 Pavillions in denen die Bands spielen, und die einer an den anderen gereiht sind; das Essen ist zwar Richtung typisch deutsch aber dann doch nicht ganz (z.B. unser Abendessen waren 2 Bratwürst an einem Spieß und da ne Semmel drumrumgeklappt), und das Gelände außerhalb der Partyzelte ist total anders. Das Außengelände nennt sich „Villa Germanica“ sprich Deutsches Dorf, und ist mit kleinen Häuschen im Fachwerkstil und altmodischen Straßenlaternen versehen. Total süß! 
Und im allgemeinen: Die Stimmung ist viel viel friedlicher! Zumindest am Freitag waren alle, und zwar den ganzen Abend, im „Wir sind alle alle Freunde und haben uns total lieb“ Stimmung. Die Dirndl bzw. Trachten der Mädls sind schon auch anreizend, aber nicht ganz so knapp – weil sie sonst auch nicht reingelassen würden. Durch die Einlasskontrolle in Form von Drehkreuzen muss man nämlich schon wenn man nur aufs Gelände will, nicht nur bei den Pavillons. 

Wir waren natürlich total happy am Freitag. Nicht wg. dem Bier, sondern wegen der Musik: Wenn man zu Haus doch ab und zu mal im Bierzelt (sprich Burghauser Maiwiesn) war, und hier aber 11 Monate auf jedwede Art Bierzeltstimmung verpflichten musste – ja dann, dann freut man sich unglaublich, die Schlager aus der Heimat wieder zu hören. Das Beste war auch eine Diskussion, die ich mit unsern Begleitern hatte: Wir kamen in einen Pavillon, wo gerade der „Haberfeldtreiber (keine Garantie für richtige Rechtschreibung)“ lief. Ich, voller Überzeugung „das muss ne bayrische Band sein, nicht mal andere Bereiche von Deutschland kriegen den Dialekt SO hin!“ Meine Begleiter meinten dagegen, dass die Bands hier das lernen und trainieren… Nun ja, als dann später ein portugiesisches Lied kam, gaben sie sich geschlagen… Denn der Dialekt war dann doch zu eindeutig, als dass sie Brasilianer sein hätten können… 
Bewiesen hat sichs dann am Schluss: Wir trafen diese Band (Deggendorfer Stadtmusikanten) nach Showende auf dem Außengelände, beim Essen wieder. Und ich ging einfach auf die Sängerin zu, beglückwünschte sie (klar, auf bayrisch) zur gelungenen Show. Am Anfang kam ein automatisiertes Danke, bis dann plötzlich die Augen groß wurden und „Moment mal, wieso sprecht ihr Deutsch, will sagen, wieso Bayrisch??“. Worauf wir ein bisschen erklärten was wir hier so machen…

Am Samstag wurde erstmal am Chalé ausgeschlafen, und abends gingen Ben und ich dann alleine aufs Fest (sogar in Tracht!), und verbrachten den ganzen Abend tanzend bei besagter Band (nachdem wir den Vorabend eher im Rundgang verbracht hatten). Dort lernten wir dann noch Blumenauer mit deutschen Wurzeln kennen, die sich immer freuen, wenn sie Gelegenheit haben, sich auf Deutsch zu unterhalten (um nicht alles zu vergessen). 

Es war auf jeden Fall ein gelungenes Fest und Blumenau ist definitiv eine Reise wert (auch wenn wir zugegebenermaßen relativ wenig vom Rest der Stadt mitbekommen haben).

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