Und wie sichs
gehört, mit bewachtem, ordentlichen Parkplatz und rechtzeitig gekauften
Eintrittstickets :-). Aber von
vorne. Nach der Ankunft in Blumenau meinte Iolando „Wartet mal, ich hab
Bekannte hier, ich ruf mal an“. Gesagt, getan. Besagte Bekannte empfingen uns
total herzlich, und wollten uns unbedingt zum Abendessen einladen. Was ja auch
wirklich toll und lieb ist, nur… Ben und ich hatten uns schon total auf gut bayrische
Kost gefreut, daher lehnten wir die Einladung ab.
Was aber echt
cool war: die beiden wussten, wo die Tickets verkauft wurden, und dass es
sinnvoll ist, die schon am frühen Abend zu kaufen; und noch dazu verschafften
sie uns einen Parkplatz, quasi direkt neben dem Wiesngelände, mit Elektrozaun
und Kamera. Gratis. Alle anderen Besucher mit Auto würden dafür mind. 30 Reais
(10 €) zahlen…
Was ist ähnlich?
Alle laufen in Trachten rum, es wird gmiatlich „bayrische“ Musik gespielt (vom
Prosit, übern Haberfeldtreiber bis zum Skandal im Sperrbezirk); und alle frönen
dem Biergenuss.
Was ist anders?
Es ist um einiges kleiner; es gibt nur 4 Pavillions in denen die Bands spielen,
und die einer an den anderen gereiht sind; das Essen ist zwar Richtung typisch
deutsch aber dann doch nicht ganz (z.B. unser Abendessen waren 2 Bratwürst an
einem Spieß und da ne Semmel drumrumgeklappt), und das Gelände außerhalb der
Partyzelte ist total anders. Das Außengelände nennt sich „Villa Germanica“
sprich Deutsches Dorf, und ist mit kleinen Häuschen im Fachwerkstil und
altmodischen Straßenlaternen versehen. Total süß!
Und im
allgemeinen: Die Stimmung ist viel viel friedlicher! Zumindest am Freitag waren
alle, und zwar den ganzen Abend, im „Wir sind alle alle Freunde und haben uns
total lieb“ Stimmung. Die Dirndl bzw. Trachten der Mädls sind schon auch
anreizend, aber nicht ganz so knapp – weil sie sonst auch nicht reingelassen
würden. Durch die Einlasskontrolle in Form von Drehkreuzen muss man nämlich
schon wenn man nur aufs Gelände will, nicht nur bei den Pavillons.
Wir waren
natürlich total happy am Freitag. Nicht wg. dem Bier, sondern wegen der Musik:
Wenn man zu Haus doch ab und zu mal im Bierzelt (sprich Burghauser Maiwiesn)
war, und hier aber 11 Monate auf jedwede Art Bierzeltstimmung verpflichten
musste – ja dann, dann freut man sich unglaublich, die Schlager aus der Heimat
wieder zu hören. Das Beste war auch eine Diskussion, die ich mit unsern
Begleitern hatte: Wir kamen in einen Pavillon, wo gerade der „Haberfeldtreiber
(keine Garantie für richtige Rechtschreibung)“ lief. Ich, voller Überzeugung
„das muss ne bayrische Band sein, nicht mal andere Bereiche von Deutschland
kriegen den Dialekt SO hin!“ Meine Begleiter meinten dagegen, dass die Bands
hier das lernen und trainieren… Nun ja, als dann später ein portugiesisches
Lied kam, gaben sie sich geschlagen… Denn der Dialekt war dann doch zu
eindeutig, als dass sie Brasilianer sein hätten können…
Bewiesen hat
sichs dann am Schluss: Wir trafen diese Band (Deggendorfer Stadtmusikanten)
nach Showende auf dem Außengelände, beim Essen wieder. Und ich ging einfach auf
die Sängerin zu, beglückwünschte sie (klar, auf bayrisch) zur gelungenen Show.
Am Anfang kam ein automatisiertes Danke, bis dann plötzlich die Augen groß
wurden und „Moment mal, wieso sprecht ihr Deutsch, will sagen, wieso
Bayrisch??“. Worauf wir ein bisschen erklärten was wir hier so machen…
Am Samstag wurde
erstmal am Chalé ausgeschlafen, und abends gingen Ben und ich dann alleine aufs
Fest (sogar in Tracht!), und verbrachten den ganzen Abend tanzend bei besagter
Band (nachdem wir den Vorabend eher im Rundgang verbracht hatten). Dort lernten
wir dann noch Blumenauer mit deutschen Wurzeln kennen, die sich immer freuen,
wenn sie Gelegenheit haben, sich auf Deutsch zu unterhalten (um nicht alles zu
vergessen).
Es war auf jeden
Fall ein gelungenes Fest und Blumenau ist definitiv eine Reise wert (auch wenn
wir zugegebenermaßen relativ wenig vom Rest der Stadt mitbekommen haben).
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