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Mittwoch, 7. Mai 2014

... Und dann kam natürlich Ostern!

Nach der "heiligen Woche" kommt logischer- bzw. liturgischerweise Ostern. Und Ostern hatte ne längere Vorgeschichte (nicht nur in der Bibel, dieses Jahr sogar bei uns).
Also mal ausholen, aber nicht zu weit. Ganz am Anfang hatte uns Martin gesagt, dass wir definitiv mit unseren Instrumenten mal die Gottesdienste in div. Pfarren mitgestalten werden können. Nachdem aber in den ersten Wochen fast nix los war, glaubten wir schon nicht mehr dran.
Und dann kam die Lektion für: Manchmal sind es die kleinen Dinge, die die grösseren Sachen verursachen. Kleines Ding= bei der Assembleia Diocesana (siehe Blog Februar), hätten wir am Samstag das Morgengebet begleiten sollen. Und an einem Tag vorher wurde in der Mittagspause geprobt. An ebendiesem Tag half uns Diacono João, die Töne zu finden, die die anderen sangen. Aus der Begleitung des Gebets wurde nix, aber João hatte sich offensichtlich gemerkt, dass wir Querflöte und Gitarre spielen, bzw. singen.

Die Tage gingen dahin - und eines Tages klingelts an der Tür im Catavento - ich hab mich wg. was anderem nicht dafür interessiert bis plötzlich Sergio mir auf die Schulter tippt, und meint "du, äh, der Besuch wär für dich...". Und dann stand Diacono João vor mir! Meine Überraschung drückte sich in nem etwas lauteren, Ultraschallnahem Quietscher aus :). Natürlich kommt dann die Neugier - was bringt ihn hierher? Ostern! Und zwar wollte er uns anfragen, ob wir Lust und Zeit hätten, die Osternachtsmesse in Barreirinhas (Pfarre von Barreiras) musikalisch zu unterstützen. Was für mich dabei ungewöhnlich war: Die Anfrage kam mehr als 3 Wochen vor dem zu spielenden Termin - und das ist für hier doch wirklich früh.

Natürlich haben wir zugesagt! Und die erste Probe für Ostern war dann auch schon gleich am folgenden Sonntag. Wir waren ziemlich begeistert - weil die Lieder sich als leichte Herausforderung darstellten (aber zu meisternd), der Chorleiter ein sehr sehr grosses Musikwissen hatte, und die anderen Musiker alle von grosser Qualität waren. Für die Messe hieß es dann auch üben, üben, üben! Also einmal 5,5h Probe, einmal 4 Stunden nur arrangieren der Lieder und bisschen Proben und nochmal zweimal in etwa 2h Probe (ok, waren auch über 20 Lieder, mit 7 Psalmen). Und so kam, neben unten erwähnter (h)eiliger Woche, eben auch dieser Samstag immer näher - und unsre, vor allem meine Aufregung wurde immer grösser.

Samstag, also die Messe war dann schlussendlich sehr sehr schön. Natürlich schleichen sich immer mal Klein(st)e Fehler ein, die aber dann auch nur die Musiker bemerken... Die Liturgie der Messe war sehr würdig - mit Osterfeuer, dem Beginn der Messe im Dunklen (wie wirs auch von Burghausen kannten), und einer sehr schönen Zelebration. Schlussendlich warens ein bisschen mehr als 2h, und wir kaputt, aber glücklich (was einen nicht davon abhält, danach noch wegzugehen...).


Und als Gegenpart gings dann Ostersonntag, ab 10 Uhr, auf zum Campen am Wasserfall. Mit einem Teil der Musiker vom Samstag und noch einigen Freunden und Familienmitgliedern derjenigen... Das tat einfach unglaublich gut: Baden im gut warmen Wasser, Campen, Grillen, und nachdem Saxofon, Querflöte und gute Sänger anwesend waren auch einigen Jam-Sessions. 


 Das lehrte uns so sehr, was wir zu Hause schon so sehr verlernt hatten: Die Freude an den einfachen Dingen. Du sitzt unterm Sternenhimmel, rund ums Lagerfeuer. Du kennst die Lieder nicht, aber das ist eigentlich egal. Denn du schließt die Augen, lässt dich Fallen und die Melodie findet sich wie von selbst, deine Hände auf der Flöte (oder Gitarre) haben einen ganz eigenen Kopf. Plötzlich gibt es keine Grenzen, keine unterschiedlichen Länder mehr - in diesem Moment fühlt man sich einfach mit allem und jedem in der Musik verbunden.
Es sind die einfachen Dinge, die einem die glücklichsten Momente bescheren.

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