Was die Kultur
hier von uns unterscheidet, ist, dass der Spruch „Aus dem Augen, aus dem Sinn“
hier überhaupt nicht gilt (gut, bei uns gilt er auch nicht immer, aber kommt schon vor). Im Gegenteil – wer einmal da war, und zumindest
etwas mitgearbeitet und versucht hat sich einzugliedern, bleibt in Erinnerung.
Zum Beispiel wird von ehemaligen
VoluntärInnen, die teilweise nur ein paar Monate da waren, und das vor einigen
Jahren, immer noch erzählt. Viel mehr sind also die Padres, die länger da
waren, in Erinnerung geblieben.
Als wir dann ein
paar Wochen vorher wussten, wer definitiv kommt, war die Freude unter den
Freunden hier groß. So kamen Erwartungen der Leute hier mit Erwartungen der
Padres selbst zusammen, und Ben und ich durften zusammen mit Martin den
Reiseplan der drei (2 Mönche und der Generalvikar) erstellen, wobei uns auch
die Aufgabe übertragen wurde, zwei der Padres zu begleiten (falls sprachliche
Probleme auftauchen sollten).
Donnerstag
morgens also: abholen am Busbahnhof. Erste Überraschung als wir mit ihnen in São Bento ankommen – das Portugiesich der
beiden ist extremst gut! Wir dachten zwar, dass sie noch einiges wissen, aber
so viel! Also die Aufgabe als Übersetzer fällt schon mal flach… Auf den Wunsch
Davids wurde dann auch sofort João über die Ankunft der beiden informiert, der
quasi alles liegen und stehen ließ, um sie zu begrüßen.
Dann gings
Donnerstags los – erstmal mit ner großen Begrüßungsrunde: Mittagessen beim
Bischof, kurzes Hallo bei Martin, nachmittags Kaffee beim Pfarrer unsrer Pfarre
(der ihnen auch das Pfarrauto lieh). Zum Ausspannen, und weil 12 Std. Busfahrt
doch anstrengend sind, gings danach ab aufs Chacára der Diözese. Abends stand
dann noch der Triduo an (Kurzform der Novene, nur 3 Tage).
Freitags wurde
nicht von uns, sondern von Christian geplant – und fast obligatorisch bei einem
Besuch hier, ist ein Besuch an den Wasserfällen. Damit man dort den Regenbogen
bewundern kann, heißts früh aufstehen, also: Abfahrt um 6 Uhr! Überraschung
war, dass Christian einen befreundeten Fazendeiro (Großbauern) mitgebracht
hatte, der den ganzen Tag für uns durchorganisiert hatte.
Also: Frühstück am
Wasserfall, danach Besuch auf ner Kaffeefazenda, anschließend Besuch des Labors
der Fundation mit Baumwollplantagen, Mittagessen in der Stadt, anschließend
raus zu heißen Schwefelquellen inmitten einer traumhaften Landschaft.
Heiße Quellen? Na
gut, das Wasser hatte „nur“ 28 Grad oder etwas mehr, war aber echt traumhaft
warm. Mitten überm Badebecken wuchs auch ne Bananenstaude, also müsste man nur
aufstehen und pflücken – der Generalvikar meinte dann: „das nennt man
Paradies“. Und gepasst hats insofern auch – denn der Weg dort hin war lang und
holprig… Resultat des gefüllten Tages:
Obwohls schön war, fielen wir Abends todmüde ins Bett.
Samstag wurden
wir geführt – denn nachdem P.David ja doch ein paar Jahre hier war, wollte er
uns dann auch die Plätze zeigen, die er noch kannte. Das heißt, wir fuhren
vormittags in den „Nachbar“ort (40 min Weg) São Desiderio, und danach nach
Sítio, was beides kleine, aber wunderschöne und echt malerische Orte sind. Dort
gabs nen Badeort (unterhalb von Felsen, wunderschön klares Wasser), der „Deus
me livre“, also „Gott bewahre“ (im Sinn von „halt mich da raus) hieß – wobei in
Zusammenhang mit dem Badeort eher eine Übersetzung mit „befrei mich von den
Sorgen“ passen würde – weils einfach nur schön und ruhig dort ist. Und außer
uns niemand dort war.
Ab Samstag abends
bis Sonntag mittags begann dann mit den Besuchern das Hauptprogramm der
Festlichkeiten – Priesterweihe, Einweihung Memorial (Blogs folgen).
Und so schnell
wies begann, war dann die Zeit auch wieder vorbei. Montags vormittag nutzten
wir für den obligatorischen Kauf von
– und ab Montag Mittag saßen die
Besucher auch schon wieder im Flieger.
Fazit: Geprägt
von Schlafmangel (aufgrund einiger nächtlicher Ausflüge zwecks Sozialisierung
und so), und unglaublich viel Spaß, wars eine absolut tolle Aufgabe, sich ein
bisschen um den Besuch kümmern zu dürfen. Wobei wir erst dann merkten, woran
wir uns hier schon gewöhnt haben, was aber für andere noch untypisch ist. Und
für uns war auch genial, mit den Ausflügen einige neue Orte kennenzulernen, die
wir bis dahin noch nie gesehen hatten (und für den Besuch einer Freundin Ende
September nutzen können).
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