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Dienstag, 26. August 2014

Heiß ersehnt, lang erwartet – der Besuch der Österreicher! Und wir mittendrin

Was die Kultur hier von uns unterscheidet, ist, dass der Spruch „Aus dem Augen, aus dem Sinn“ hier überhaupt nicht gilt (gut, bei uns gilt er auch nicht immer, aber kommt schon vor). Im Gegenteil – wer einmal da war, und zumindest etwas mitgearbeitet und versucht hat sich einzugliedern, bleibt in Erinnerung. Zum Beispiel wird von  ehemaligen VoluntärInnen, die teilweise nur ein paar Monate da waren, und das vor einigen Jahren, immer noch erzählt. Viel mehr sind also die Padres, die länger da waren, in Erinnerung geblieben.
 
Als wir dann ein paar Wochen vorher wussten, wer definitiv kommt, war die Freude unter den Freunden hier groß. So kamen Erwartungen der Leute hier mit Erwartungen der Padres selbst zusammen, und Ben und ich durften zusammen mit Martin den Reiseplan der drei (2 Mönche und der Generalvikar) erstellen, wobei uns auch die Aufgabe übertragen wurde, zwei der Padres zu begleiten (falls sprachliche Probleme auftauchen sollten).

Donnerstag morgens also: abholen am Busbahnhof. Erste Überraschung als wir mit ihnen  in São Bento ankommen – das Portugiesich der beiden ist extremst gut! Wir dachten zwar, dass sie noch einiges wissen, aber so viel! Also die Aufgabe als Übersetzer fällt schon mal flach… Auf den Wunsch Davids wurde dann auch sofort João über die Ankunft der beiden informiert, der quasi alles liegen und stehen ließ, um sie zu begrüßen. 

Dann gings Donnerstags los – erstmal mit ner großen Begrüßungsrunde: Mittagessen beim Bischof, kurzes Hallo bei Martin, nachmittags Kaffee beim Pfarrer unsrer Pfarre (der ihnen auch das Pfarrauto lieh). Zum Ausspannen, und weil 12 Std. Busfahrt doch anstrengend sind, gings danach ab aufs Chacára der Diözese. Abends stand dann noch der Triduo an (Kurzform der Novene, nur 3 Tage).

Freitags wurde nicht von uns, sondern von Christian geplant – und fast obligatorisch bei einem Besuch hier, ist ein Besuch an den Wasserfällen. Damit man dort den Regenbogen bewundern kann, heißts früh aufstehen, also: Abfahrt um 6 Uhr! Überraschung war, dass Christian einen befreundeten Fazendeiro (Großbauern) mitgebracht hatte, der den ganzen Tag für uns durchorganisiert hatte. 
Also: Frühstück am Wasserfall, danach Besuch auf ner Kaffeefazenda, anschließend Besuch des Labors der Fundation mit Baumwollplantagen, Mittagessen in der Stadt, anschließend raus zu heißen Schwefelquellen inmitten einer traumhaften Landschaft. 

Heiße Quellen? Na gut, das Wasser hatte „nur“ 28 Grad oder etwas mehr, war aber echt traumhaft warm. Mitten überm Badebecken wuchs auch ne Bananenstaude, also müsste man nur aufstehen und pflücken – der Generalvikar meinte dann: „das nennt man Paradies“. Und gepasst hats insofern auch – denn der Weg dort hin war lang und holprig…  Resultat des gefüllten Tages: Obwohls schön war, fielen wir Abends todmüde ins Bett. 

Samstag wurden wir geführt – denn nachdem P.David ja doch ein paar Jahre hier war, wollte er uns dann auch die Plätze zeigen, die er noch kannte. Das heißt, wir fuhren vormittags in den „Nachbar“ort (40 min Weg) São Desiderio, und danach nach Sítio, was beides kleine, aber wunderschöne und echt malerische Orte sind. Dort gabs nen Badeort (unterhalb von Felsen, wunderschön klares Wasser), der „Deus me livre“, also „Gott bewahre“ (im Sinn von „halt mich da raus) hieß – wobei in Zusammenhang mit dem Badeort eher eine Übersetzung mit „befrei mich von den Sorgen“ passen würde – weils einfach nur schön und ruhig dort ist. Und außer uns niemand dort war.

Ab Samstag abends bis Sonntag mittags begann dann mit den Besuchern das Hauptprogramm der Festlichkeiten – Priesterweihe, Einweihung Memorial (Blogs folgen).
Und so schnell wies begann, war dann die Zeit auch wieder vorbei. Montags vormittag nutzten wir für den obligatorischen Kauf von
– und ab Montag Mittag saßen die Besucher auch schon wieder im Flieger.

Fazit: Geprägt von Schlafmangel (aufgrund einiger nächtlicher Ausflüge zwecks Sozialisierung und so), und unglaublich viel Spaß, wars eine absolut tolle Aufgabe, sich ein bisschen um den Besuch kümmern zu dürfen. Wobei wir erst dann merkten, woran wir uns hier schon gewöhnt haben, was aber für andere noch untypisch ist. Und für uns war auch genial, mit den Ausflügen einige neue Orte kennenzulernen, die wir bis dahin noch nie gesehen hatten (und für den Besuch einer Freundin Ende September nutzen können).




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