Wenn mir das Herz
aufgeht, bis zum Hals schlägt – weil ich weiß, dass wir heute Teil eines
großen, wunderbaren, Erlebnisses sein dürfen. Und mir das Wasser in den Augen
steht, weil mir in dem Moment die Größe des Moments, des Versprechens das hier
abgelegt wird, klar wird. Und ich fast nicht mehr schaffe, die Töne richtig aus
der Flöte rauszubekommen, weil die Freude der 4 so groß ist, dass sie ansteckt
und mich auch zum Grinsen bringt – dann erzähl ich von der Priesterweihe.
Zwar hatte ich
auch in Österreich (damals recht spontan) schon die Gelegenheit bei einer
Priesterweihe dabei zu sein, aber damals hatte ich keinen persönlichen Bezug.
Dieses Mal war es in der Hinsicht komplett anders – als wir ankamen waren die 4
noch Seminaristen, bei fast allen waren wir bei der Diakonweihe dabei, und
jetzt gings ums große Finale bzw. den Anfang eines neuen Kapitels – die
Priesterweihe. Da wir also schon einen schönen Teil des Wegs mitverfolgen
konnten, waren wir auch gefühlstechnisch ganz anders involviert.
Dementsprechend
groß war auch die Vorfreude auf den Tag. Und um noch mehr Grund zu feiern zu
haben, hatte man die Weihe auf den Festtag des 35-Jahr Jubiläums der Diözese
gelegt.
nur ein Teil des Klerus... |
Für alle, die
noch nie dabei waren: Wie läuft also eine Priesterweihe ab? Zum einen nehmen,
soweit möglich, so viele wies geht vom Klerus teil. In diesem Fall also
mindestens 30 Padres und mind. 15 Diakone unsrer Diözese + einige von Nachbardiözesen.
Plus in diesem Fall, auch wg. Des Jubiläums, noch zusätzlich 2 Bischöfe. Daher
ist das Beeindruckende schon mal der Einzug des gesamten Klerus. Die zu ordinierenden
wurden von ihren Eltern oder engen Verwandten nach vorne geführt, und hatten
ihren eigenen Platz direkt vorm Altar.
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Die 4 Kandidaten |





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Lösung des Tuchs durch die Eltern |
Was hier anders
ist (und ich eine wunderschöne Geste finde): Nach der Salbung der Hände band
der Bischof ebendiese mit einem Tuch zusammen. Die 4 begaben sich dann mit
gefalteten, gebundenen Händen vors Volk, und ihre Eltern bzw. nahen Verwandten
lösten den Knoten, um dann vom frischgeweihten Priester den allerersten Segen
zu empfangen.


Und man kann von
der Kirche und dem Priestertum halten, was man will: Ich finde auf jeden Fall
die Entschlossenheit, den Mut, eine doch recht radikale Entscheidung für s Leben zu treffen, sich in einen „Beruf“
zu stellen der mehr Dienstleistung als jeder andere erwartet, sehr sehr
bewundernswert. Natürlich ist auch klar, dass es nicht immer einfach wird und
ohne Hindernisse abläuft. Denn der Weg ist mit der Weihe nicht abgeschlossen,
im Gegenteil, eigentlich wird er jetzt beginnen.
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