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Freitag, 26. September 2014

Nationalfeiertag in Barreiras


Brasilien hat ja an und für sich nicht unbedingt eine einfache Geschichte. Das Land als solches ist laut Geschichtsdaten erst 500 Jahre alt – als es von den Portugiesen entdeckt wurde. Natürlich existiert Brasilien nicht erst seit da, sondern schon viel viel länger – und genau das ist es auch, was dem brasilianischen Volk ab und zu noch etwas aufstößt – die „Entdeckung“. Es kommt ganz drauf an, mit wem man spricht – aber wenn man sich zum Beispiel mit Indios unterhält, dann bezeichnen die schon mal die Entdeckung Brasiliens als Invasion Portugals  - und naja, ganz Unrecht haben sie damit nicht. 
 
Es gibt da z.B. den Film „Der Missionar“, der einer wahren Geschichte nachempfunden ist, und vom Leben eines Jesuitenpaters handelt, der von Portugal nach Brasilien geschickt worden ist, um „die Wilden“ zu missionieren. Und da kommt es schon mal vor, dass die Ureinwohner als „Tiere“ bezeichnet werden. Wobei in dem Film recht schön gezeigt wird, wie es der Pater schafft, ein Zusammenleben und aneinander gewöhnen zu schaffen, und von ihnen zu lernen. Die Indianer werden auch immer noch als die wahren Herren dieses Landes bezeichnet. 

Am 7. September auf jeden Fall feiert Brasilien die Unabhängigkeit, die es von Portugal/Europa errungen hat. Der Tag ist dementsprechend Nationalfeiertag. Und damit auch alle geistig darauf vorbereitet werden, geht dem Ganzen die „Semana da Patria (Woche des Vaterlands)“ voraus. Das heißt, eine ganze Woche vorher gibt’s im Stadtzentrum Präsentation von verschiedenen Gruppen: Militär, Stadtwache, Capoeira…

Am 7. 9. Selbst ist dann das Große Desfilé, das heißt ein Aufmarsch mitten auf der großen Straße der Stadt. Theoretisch sollte jeder Brasilianer hingehn, zumindest um zuzusehen, und beim Aufmarsch sollten alle Schulen der Stadt vertreten sein. Praktisch warens definitiv nicht alle Schulen, und das Desfilé so schlecht besucht wie in den letzten Jahren noch nie vorgekommen (lt. João). 

Für uns war der Aufmarsch schon schön anzuschaun, vor allem weil jede Schule eine „Fanfara“ dabei hatte, die man mit den bei uns bekannten Faschingsgarden vergleichen könnte – es wird zu Marschmusik marschiert, und einige Figuren ausgeführt. Danach maschierten noch alle Organisationen der Stadt auf, also Rettung, Stadtwache, Polizei, Militär…

Am Nachmittag des selben Tages fand dann im Cata-Vento noch die Taufe des Capoeira statt – das heißt, so eine Art Prüfung, für alle Kids, die durch den Cata-Vento regelmäßig Unterricht im Capoeira erhalten. Dabei werden dann auch die Cordas, also Schnüre die als Gürtel funktionieren, gegen das neue Level ausgetauscht. Die Prüfung wurde von den Lehrern abgenommen – wos wirklich witzig anzuschauen war, wenn ein 5-jähriger Knirps gegen einen erwachsenen Lehrer antritt…
 
 

 

Aber die Fotos geben die Stimmung besser wieder.

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