Dieses Blog durchsuchen

Translate

Samstag, 18. Januar 2014

Warum wir hier sind

Wir wollen diesen Blog als Erlebnisbericht für alle schreiben. Für die Freunde und Familienmitglieder, die fest im Glauben stehen und für die die nicht so fest im Glauben stehen. Deshalb eben ein Erlebnisbericht und kein Glaubenszeugnis. Um wirklich zu beantworten warum wir hier komme ich nicht darum herum, über Gott zu sprechen.

Der Gedanke kam, nach dem ich ein Buch über die Erscheinungen der Mutter Gottes in Medjugorje gelesen hatte. Wie soll ich auf die Frage „Wann bekommt ihr eine Aufgabe“ richtig antworten? Nein, das kann ich nicht, dachte ich. Viele nehmen an, dass wir hier nur Urlaub machen. Wie soll ich jemanden erklären, was wir hier erleben und weshalb wir hier sind? Das ist quasi wie einem Blinden zu erläutern, was Farben, oder einem Tauben, was Musik ist – Geht es also jemanden, der nicht an Gott glaubt zu erklären, was uns antreibt?

Im nächsten Moment fällt mir jedoch ein, dass ich in irgendeiner wissenschaftlichen Zeitschrift gelesen habe, dass Blinde oder Taube durchaus die Gehirnareale fürs sehen bzw. hören nutzen. Also muss es doch auch möglich sein, diesen Personengruppen zu erklären welches Gefühl ein Bild oder ein Musikstück in einem erzeugen.

Also will ich es versuchen, auch auf die Gefahr hin, dass mich der ein oder andere für völlig verrückt erklärt. Kurz gesagt sind wir wegen Levitikus 25, 1 – 7 hier. Für nicht ganz so Bibelfeste: „Das Sabbatjahr bzw. das Brachjahr“.

Für mich ist dieses Sabbatjahr ein Geschenk für Gott (Lev. 25, 4 „Aber im siebten Jahr soll das Land eine vollständige Sabbatruhe zur Ehre des Herrn halten: Dein Feld sollst du nicht besäen und deinen Weinberg nicht beschneiden“). Gott erwartet also keine Leistung in diesem Jahr. Im Sinne des Geschenks ist es aber verständlich, dass die Zeit im Gebet, den Novenen, Gottesdiensten für Gott ist. Und so ist es eben nicht verwunderlich, dass wir in unseren „Ferien“ vier Mal am Tag beten und diese Zeit nicht als Arbeit einstufen. Ein Geschenk ist eben keine Arbeit, sondern etwas, dass von Herzen kommt.

Ein Geschenk ist aber in keinem Fall umsonst. Denn wie ich feststellen durfte werde ich im Gebet ebenso beschenkt, wie ich schenken möchte. Und selbst in den Fällen in denen mir das Gebet persönlich nichts bringt, glaube ich, dass das Gebet als Geschenk an Gott wirkt. Vielleicht nicht für mich, sondern für jemanden, der das Gebet in diesem Moment viel notwendiger hat als ich. Ich vertraue darauf, dass Gott mir genug gibt, dass ich wachsen kann und mich frei entwickle (Lev. 25, 6 „Der Sabbat des Landes selbst soll euch ernähren: dich, deinen Knecht, deine Magd, deinen Lohnarbeiter, deinen Halbbürger, alle, die bei dir leben“).

Deshalb, ist die Zeit nicht umsonst, auch wenn wir keiner „Arbeit“ nachgehen, auch wenn wir am Ende kein Projekt vorweisen können mit dem wir angeben können. Denn dieses Jahr ist nicht das Jahr der Arbeit, sondern ein Sabbatjahr, ein Brachjahr, in der die Seele wachsen kann und wir uns ganz auf Gott einlassen. Und wir freuen uns über jeden, der uns dabei begleitet.

Es ist ja auch nicht so, dass wir gar nichts tun – aktuell dürfen wir ca. 1.700 Bücher einer Bibliothek erfassen, kategorisieren, mit Etiketten versehen usw.,  um aus einer Ansammlung von Büchern eine tatsächliche Bibliothek zu machen (Fehler vorbehalten).

1 Kommentar:

  1. Kleine Ergänzung:
    Auch für uns ist es manchmal eine Herausforderung, nur für die nächsten Wochen zu wissen, welche Aufgaben wir haben, und nicht längerfristig planen zu können (wer uns besser kennt, weiß das :) ). Und wir müssen die Aufgaben auch einfach nehmen, wie sie kommen - und manchmal sinds auch eben Sachen, die mancher vielleicht nicht als Arbeit betrachten würde - aber die Auswahlmöglichkeiten hier halten sich eben in Grenzen... Wir sind einfach dankbar, wenn wir uns einbringen können.

    AntwortenLöschen