Dieses Blog durchsuchen

Translate

Donnerstag, 27. Februar 2014

Berichte, Organisation und spontane Heiterkeitsausbrüche – die Diözesanversammlung

Auch ein Grund, warum man in letzter Zeit so wenig von uns zu hören bekam lag in der Diözesanversammlung  bzw. In den Vorbereitungen dazu.  Ben und ich hatten die Aufgabe bzw. Auch Ehre, eine Minipräsentation zu halten – ich durfte eine Aufstellung über das bis jetzt verbrauchte Material für den Bau des Memorials machen, Ben die Fotos der Baustelle herzeigen.

Und wie das oftmals so ist bei Präsentationen (ja, das ist bei uns genauso): Es gibt logischerweise 2 Tage vorher noch eine arbeitsintensive Änderung (das heisst bis Abends um 10 vorm Laptop) im Arbeitsauftrag, die sogar noch intensiver gewesen wäre, wenn wir nicht schon vorausschauend gründlich-deutsch gearbeitet hätten (deutsche Gründlichkeit rockt!). Auch logisch, dass an eine wichtige Zahl für die Aufstellung nicht einfach so ranzukommen ist, sondern die woanders geholt werden muss, natürlich am Tag wo die Versammlung beginnt, und zwar 20 Minuten vorher. Gottseidank sind wir nach 2 Monaten hier in Gelassenheit schon etwas geschulter...

Und dann – der Tag der „Assembleia Diocesana“. Wir konnten uns ja vorher gar nichts drunter vorstellen – 3,5 Tage Versammlung, mit dem ganzen Klerus (Padres, Diaconos), Ordensleuten (Frauen und Männern), Vorsitzenden der verschiedenen Pastoral-Gruppen sowie Laien, die wahlweise in der Kurie arbeiten oder sich sonst recht engagieren. Und uns.

Wie sollte es auch anders sein – die obligatorische „Hallo, wir sind die Neuen“- Vorstellung durfte auch hier nicht fehlen – wobei uns viele ja schon von den Vorstellungsrunden in den Kirchen kannten. Danach gings auch schon los – Tag 1 mit vielen Vorträgen, die sehr spannend waren – z.B. über die Bildungssituation in Brasilien, über die bevorstehende Campanha da Fraternidade, über erreichtes im vergangenen Jahr... Tag 2 war dann etwas zäher: Neuwahlen von Bereichskoordenatoren, Aufstellung eines neuen Organigramms -  unsre Präsentationen, Erklärung des neuen Logos, sowie des Berufungsjahrs, etc. Grundsätlich interessant, aber einfach viiiiel Informationen. Und, wie wir die Planungen in diesem Land langsam kennen: Mittags die Anfrage, ob wir Abends bei der Noite Cultural was machen wollen. Also – dann verziehn wir uns einfach mal am Nachmittag und bereiten vor. Und was machen Österreicher im Ausland? Richtig, Walzer tanzen. Also heim, Lied runterladen, Tracht bügeln (wenn schon, denn schon!), wieder hin (nur 2h sind echt nicht viel für alles).

Naja, ihr könnt euch das Hallo vorstellen  als wir in Tracht kamen - und zugegebenermassen haben wirs auch sehr genossen... Die Noite Cultural sah dann so aus: ein Moderatorenpärchen eröffnete, mit so ner Art Mini-Theater, und natürlich nem Tanz (ihr könnt euch vorstellen, wie lustig das aussieht, lateinamerikanische Sachen in Tracht), und dann erstmal Büffet. Danach waren wir an der Reihe. Gottseidank sind wir ja nicht die einzigen Österreicher hier -  so haben wir dann auch gleich Sr. Sabina und Pfarrer Christian verpflichtet, um nen Schneeballwalzer draus zu machen: wir fangen an, und jeder holt immer mehr auf die Bühne.

Die Gesichter der Mädels, die Ben holte, waren meist von leicht verlegen bis panisch „ich kann das nicht!“; ich hatte mehr Glück -  der erste Padre den ich holte, konnte wirklich gut Walzer (war auch schon in Österreich), und die danach -  des ging eigentlich auch. Auf jeden Fall wars ne Riesenhetz, und passte gottseidank recht gut ins restliche Programm, das eigentlich nur noch aus Tanzen bestand. Und zwar alle tanzten! Natürlich kamen auch wir nicht aus -  und wurden zum Forró lernen verpflichtet -  am Ende des Abends gings dann immerhin schon ein bisschen... Aber so viel Spass das Tanzen da auch macht, es ist schon nochmal extra heftig, bei der Hitze, in nem kleinen Raum. Obwohl die Party (leider) schon um 10 aus war, wars ein sehr genialer Abend – so viel Spass hatten wir bis dahin hier noch nie! Tag 3 bestand dann noch aus der Organisation des Terminplans, aus verschiedenen Kleinberichten, und Tag 3,5 wurde alles zusammengefasst.

Wobei der Abend vom Freitag extrem beeindruckend war – es war die Eröffnung der Kampagne der Brüderlichkeit – wos heuer um das Thema Menschenhandel geht. Das ist keineswegs antiquiert, sondern topaktuell und passiert leider sogar direkt in dieser Diözese hier. Und es war eine sehr beeindruckende Eröffnung -  mit einer lebenden Ausstellung, mit Theatereinlagen, Zeugenberichten und Reden von hohen Verantwortlichen. Und das wichtigste Resumee: Aufklärung der Jugendlichen! Weil der Handel ist nur möglich, weil Gewisse die Hoffnung der Jugendlichen auf ein besseres Leben, Lohn und eine Zukunft ausnützen können...
spontan-Karaoke

Also im Grossen und Ganzen war die Versammlung -  nichts anderes, als bei uns eine Arbeitsversammlung, abgesehen von spontanen Heiterkeitsausbrüchen in Form vom spontanen-geistliche-Lieder-singen. Aber sonst Je eine vor- und nachmittägliche Jausn-Pause, Mittag -  und Abendessen, und Zeit zum Erholen – dazwischen  Austausch unter Einzelnen (die sich aufgrund der Grösse der Diözese nur bei diesen Treffen sehen), oder auch Scherzerein, Diskussionen in grossen Gruppen. Bei den Vorträgen natürlich jene, die gut aufpassen, aber auch welche, die zwischendrin mal ins Land der (Tag)träume abdrifteten... Und obligatorisch, die, die am Ende des Vortrags eine Diskussion über die Inhalte anzetteln (die dann am Ende bei nem ganz anderen Thema aufhört).


Für uns wars super dass wir dabei sein durften (es war auch noch auf nem paradiesischen Gelände)-  mit dem Sprachverständnis gings auch mehr oder weniger  - wobei das schon nem Sprachmarathon gleichkam. Und vor allem wars super zum Kontakte knüpfen – uns kennt jetzt fast jeder, so wie es auch für uns jetzt schön ist, wieder mehr  zu kennen, wieder mehr zu wissen, wo man sich hinwenden kann...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen