Aber nun zur Reise: Letzten Donnerstag morgens gings los –
mit der Aussicht auf 5-6 Stunden
Straßen? Straßen! |
Unser "Badezimmer" |
Dafür wird man defintiv von der Landschaft belohnt! Im
Serrais ist die Natur wirklich noch ursprünglich und es findet sich hier eine
wunderschöne Vegetation. Das ist auch der Regel zu verdanken, dass alle
brasilianischen Landbesitzer 20% ihres Landes im ursprünglichen Zustand
belassen müssen. Auf der langen, holprigen Strecke kams leider auch zu einer
kleinen Autopanne… Die aber mit gemeinsamen Kräften schnell behoben werden
konnte.
Termitennest |
Am Zielort angekommen fühlte ich mich irgendwie, als wenn
ich in einer anderen Welt gelandet wäre. Wenn man Barreiras gewohnt ist, was
nicht den Standard von europäischen Städten dieser Größe hat, und das schon
nicht modern findet, so war das Dorf, in das wir fuhren nochmal ursprünglicher.
Kein fließend Wasser, keine Stromversorgung (außer über Generatoren, die die
Einzelnen mit Solarpanels betrieben), kaum Infrastruktur (Arzt oder irgendein
Lebensmittelgeschäft)…
Die Feier die Martin zelebrierte (er ist Diakon), fand
dementsprechend in der Schule (die aus einem Raum bestand) statt.
Multifunktional :) |
Und trotzdem: Das, was wir als rückständig und Armut
bezeichnen würden, sehen die, die dort wohnen bei Weitem nicht so! Und ganz
ehrlich: Die Stimmung, die wir während der Messe spüren durften, und der
Zusammenhalt, der unter den Einwohnern merkbar ist, suchen definitiv
ihresgleichen! Das Beeindruckendste bei diesen Familien ist sowieso immer die
übergroße Gastfreundschaft – obwohl sie nicht viel haben, werden Gäste immer in
höchstem Maße bekocht, sogar teilweise extra eins der Hühner geschlachtet… Und
Ben und ich durften sogar im Ehebett des Paares schlafen, während sie die Nacht
in irgendeinem anderen Raum verbrachten. Das erlebt man in Europa nicht so oft,
ist hier aber quasi der gute Ton…
Nach der Diskussion die Martin (bezüglich der Probleme der
Anwohner) geführt hatte, wollten wir theoretisch am Freitag Vormittag/Mittag
zurückfahren - aber dank des Regens ging das nicht ganz so, wie wir dachten. Da
Sand + viel Regen eher ungünstig fürs Autofahren sind, mussten wir eben warten
bis es dann am frühen Nachmittag mal aufhörte, um überhaupt ans Fahren denken
zu können. Das heißt, Termine eng planen funktioniert hier nicht wirklich.
Aber auf jeden Fall war dieser Besuch extrem beeindruckend
und interessant – und stellt die eigenen Definitionen von Armut und Co auf den
Prüfstand.
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