Ein Tag voller Eindrücke geht zu Ende und ich weiß gar nicht
so recht, wo ich anfangen soll. Wir sind aktuell bei den Benediktinerinnen hier
in Barreiras untergebracht. Das bedeutet, wir haben einen eigenen kleinen
Bereich. Wer das Kloster in Kremsmünster kennt… Das lässt sich nur ganz wenig
vergleichen.
Fensterscheiben gibt es nur wenige. Wozu auch? Es ist warm, sehr warm um genau zu sein. Allerdings sagen uns immer alle, dass es jetzt viel besser ist, da es ja geregnet hat. Wer schon Mal Regen bei knapp 30 Grad erlebt hat weiß, dass das bedeutet es wird schwül. Und wo es schwül ist, da gibt es auch Mücken. Also haben wir zwei hübsche Moskitonetze für unser Doppelbett bekommen. Daneben haben wir ein kleines Arbeitszimmer eine Dusche und ein WC. Essen dürfen wir zusammen mit den Schwestern.
Wie Vicky bereits geschrieben hat, fuhren wir am Abend zur
Lucia-Feier. Die Hl. Lucia ist hier neben Maria einer der absoluten Top
Heiligen wie wir uns sagen haben lassen. Bei der Anfahrt zur Nachbarpfarrei
regnete es wie aus Eimern und Schwester Luciene fuhr uns durch die löchrigen
Straßen Barreiras. Egal durch welche Straße wir fuhren, überall zeigte sich das
gleiche Bild. Knie tiefe Löcher und Abflussrinnen gefüllt mit Wasser. Keine
Ahnung woher Schwester Luciene wusste, durch welche Löcher man Fahren kann und
durch welche nicht.
Dazu kam auch noch der sonstige Verkehr. Die Regeln dieses Balletts
habe ich allerdings noch nicht durchschaut. Rechts vor Links? Größe des
Fahrzeugs? Linksabbieger? Geradeaus… Keine Ahnung was wann wie galt. Egal
welches Verkehrszeichen am Straßenrand war, manchmal ließ die Schwester einen Linksabbieger
durch, obwohl wir geradeaus wollten, manchmal auch nicht. Hin und wieder fuhr
Sr. Luciene einfach auf die andere Straßenseite. Entweder um Löchern oder
anderen Verkehrsteilnehmern auszuweichen. Das alles OHNE GURT, die
Funktionierten hinten einfach nicht.
Heil bei der Feier angekommen, überraschte uns der Bischof Dom Josafá, indem er beim Einzug in die Kirche einfach Mal zu uns hinlief und uns mit Handschlag begrüßte. Natürlich ließ er es sich nicht nehmen am Ende der Messe darauf hinzuweisen, dass wir da sind. Oberpeinlich, da ich bei einem plötzlichen Blackout nach 3 Tagen ohne richtigen Schlaf nur noch rausbrachte „Meu nome é Benjamin, eu sou trinta e dois anos“ Beim Beruf setzte es dann komplett aus und Dom Josafá musste übernehmen.
Nachdem wir am 11.12. um 5:20 Uhr GTM +1 Aufgestanden waren,
fielen wir am 13.12. um 22 Uhr GTM -3 völlig erschöpft und von Eindrücken
überwältigt in ein Bett. Dank Ventilator und Ohrstöpsel die erste Nacht in der
wir beide durchschliefen. Viva o sono! Es lebe der Schlaf.
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